Philippinen:Überfall auf Casino war offenbar kein Terrorakt

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" hatte die Attacke in Manila mit 37 Toten für sich reklamiert. Doch der Täter war offiziellen Angaben zufolge ein ehemaliger Finanzbeamter und dreifacher Vater mit hohen Spielschulden.

Die Polizei auf den Philippinen hält den Überfall auf ein Spielcasino in der Hauptstadt Manila mit Dutzenden Toten für aufgeklärt. Bei dem Täter handelt es sich demnach um einen ehemaligen Finanzbeamten, der hohe Spielschulden hatte. Staatspräsident Rodrigo Duterte schloss einen terroristischen Hintergrund am Samstag aus. Zuvor hatte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) behauptet, der Überfall gehe auf ihr Konto. Der 42-Jährige hatte in der Nacht zum Freitag den Hotel- und Casinokomplex "Resorts World" in der Nähe des internationalen Flughafens überfallen. Er schoss um sich und legte Feuer. Bei dem Brand erstickten 37 Besucher und Angestellte. Der Täter nahm sich das Leben. Die Casino-Betreiber kündigten an, den Familien der Todesopfer je eine Million Peso (knapp 18 000 Euro) zu zahlen und die Beerdigungskosten zu übernehmen. Manilas Polizeichef Oscar Albayalde betonte: "Dies war kein terroristischer Akt, sondern vielmehr die Tat eines Einzelnen." Der Mann sei wegen seiner finanziellen Probleme aus dem Staatsdienst entlassen worden. Im Süden der Philippinen kämpfen Regierungstruppen mit islamistischen Rebellen seit knapp zwei Wochen um die Großstadt Marawi.

© SZ vom 06.06.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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