Parteispenden:Fast eine Million für die CDU

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Die Christdemokraten bekommen die meisten Großspenden, auf Platz zwei folgen die Grünen. Vor allem Konzerne und einzelne Unternehmer zeigten sich besonders spendabel.

Kurz vor Weihnachten gab es noch ein paar Geldgeschenke an die Parteien, im Dezember haben noch mal ein paar Verbände, eine Bank und eine Privatperson ihre Schatullen geöffnet und den Schatzmeistern jeweils mehr als 50 000 Euro zukommen lassen. Übers Jahr betrachtet hat die CDU diesmal die meisten Großspenden erhalten. Durch zehn Spenden kam eine Summe von 925 000 Euro zusammen, wie aus einer Aufstellung des Bundestages hervorgeht (Stand: 22. Dezember). Auf Rang zwei folgen die Grünen mit mehr als 700 000 Euro. Spenden von mehr als 50 000 Euro müssen sofort nach Eingang veröffentlicht werden. Die Summe aller Parteispenden dieses Jahres wird erst im Frühjahr 2018 bekannt.

Die CDU darf sich dieses Jahr über Zuwendungen der Werkzeugmaschinenfabrik Trumpf aus Ditzingen (75 000 Euro), von Daimler (100 000 Euro), Evonik Industries (90 000 Euro), der Berenberg-Bank (100 000 Euro) und vom Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg, kurz Südwestmetall, (150 000 Euro) freuen. Als Privatpersonen überwiesen der Unternehmer und ehemalige Vorsitzende des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Hans Joachim Langmann, 100 000 Euro, die BMW-Großanteilseignerin Susanne Klatten und ihr Bruder Stefan Quandt jeweils 50 001 Euro, der Stuttgarter Unternehmer Andreas Lapp 150 000 Euro und der Konzernchef Arend Oetker 60 000 Euro.

Ganz vorn dabei sind diesmal auch die Grünen - der allergrößte Teil der Großspenden kam 2016 von einem einzigen Mann. Der Finanzinvestor Jochen Wermuth, der seit einigen Jahren vor allem in grüne Projekte investiert und als Fan von Winfried Kretschmann gilt, hat der Öko-Partei insgesamt 599 989 Euro zur Verfügung gestellt. 110 000 Euro kamen noch vom Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg.

Die CSU erhielt im Dezember eine Großspende in Höhe von 350 000 Euro vom Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie. Der FDP wurden Spenden von Südwestmetall (110 000 Euro) und der Firma R & W Industriebeteiligungen in Köln (200 000 Euro) zuteil. Die SPD bekam 100 000 Euro von Daimler, 90 000 von Evonik und 60 000 von Südwestmetall. Für die Linke wurde keine Großspende verzeichnet.

Einen Sonderfall stellt 2016 der Südschleswigsche Wählerverband dar, die Interessensvertretung der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein. Die vier "traditionellen Zuwendungen" des Staates Dänemark summieren sich bis November auf gut 470 000 Euro. Erst seit 2016 werden diese Großspenden auch beim Bundestag veröffentlicht.

© SZ vom 24.12.2016 / dpa, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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