Panama Papers:Britischer Finanzminister veröffentlicht Steuerdaten

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George Osborne in der Downing Street (Foto: Bloomberg)

Die Tapetenfirma des Vaters brachte ihm rund 45.000 Pfund: George Osborne legt wie der Premierminister sein Einkommen offen.

Der britische Premierminister David Cameron hat in Großbritannien eine Debatte entfacht, wie transparent Politiker in Ämtern sein müssen. Premierminister, Finanzminister und ihre Herausforderer sollten transparent sein, sagte Cameron im britischen Unterhaus. Wer die Finanzen des Landes lenke, solle seine Steuerdaten offenlegen.

Dem folgte Finanzminister George Osborne. Er ließ die Eckdaten seines jüngsten Steuerbescheids ins Internet stellen. Daraus geht hervor, dass er rund 120 000 Pfund für seine Arbeit im Kabinett und Parlament bekommt. Dazu kommen Einnahmen aus der Firma seines Vaters, Osborne & Litte, in Höhe von rund 45 000 Pfund. Das Unternehmen verkauft Tapeten. Außerdem vermieten die Osbornes ein Haus, so nimmt er 33 600 Pfund ein, seine Frau versteuert die gleiche Summe.

Osborne ist mittlerweile der dritte prominente Amtsinhaber, der in Großbritannien aufgrund der Panama Papers Finanzdaten offenlegt. Zuerst hatte Premier Cameron Zusammenfassungen seiner Steuererklärungen im Internet veröffentlicht. In den Panama Papers taucht ein Investment-Fonds seines verstorbenen Vaters Ian Cameron auf, der steuersparend aufgesetzt wurde.

Osborne und Cameron haben nur Zusammenfassungen ihrer Steuerbescheide veröffentlicht. Das sei übersichtlich und leicht lesbar für die Bürger, sagte eine Sprecherin der Regierung.

Eine schottische Politikerin hat dagegen ihre vollständige Steuererklärung veröffentlicht. Nicola Sturgeon, die Chefin der schottischen Regierung und Vorsitzende der Scottish National Party, hat ihre Steuererklärung gescannt und auf der Seite ihrer Partei online gestellt.

Auch der Vorsitzende der Labour-Partei, Jeremy Corbyn, hat seine vollständige Steuererklärung veröffentlicht. Osborne veröffentlichte seine Daten schneller. Corbyn habe seine einzige Kopie der Steuererklärung ans Finanzamt geschickt und musste sie erst wieder anfordern, sagten Vertreter der Labour-Partei.

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