Pakistan:Neue Taliban-Führung will sich für US-Drohnenangriffe rächen

Ziele seien Sicherheitskräfte, Regierungseinrichtungen und hochrangige Politiker: Die neue Führung der pakistanischen Taliban will Rache üben für die Tötung ihres bisherigen Chefs - und hat jetzt mit einer Serie von Anschlägen gedroht.

Die neue Führung der pakistanischen Taliban hat als Reaktion auf die Tötung ihres bisherigen Chefs durch eine US-Drohne eine Serie von Racheakten angekündigt. Ziel seien Pakistans Sicherheitskräfte, Regierungseinrichtungen und hochrangige Politiker, sagte der Vorsitzende des Führungsrates der Islamisten, Asmatullah Shaheen, der Nachrichtenagentur Reuters telefonisch von einem unbekannten Ort aus.

"Die Menschen müssen keine Angst haben. Wir werden keine Zivilisten, keine Basare oder öffentliche Plätze angreifen", sagte Shaheen. Er warf der Regierung in Islamabad vor, in die Drohnen-Angriffe der USA eingeweiht zu sein. "Pakistan ist ein Sklave Amerikas. Es ist eine amerikanische Kolonie".

Der Taliban-Führungsrat hatte am Donnerstag den Hardliner Mullah Fazlullah zum Nachfolger des getöteten Hakimullah Mehsud ernannt. Während Mehsud eine gewisse Bereitschaft zu Gesprächen mit der Regierung gezeigt hatte, lehnt Fazlullah sie vehement ab.

Seine Kämpfer hatten im vergangenen Jahr bei einem Attentat das Schulmädchen Malala Yousafzai mit einem Kopfschuss schwer verletzt, weil sie sich für das Recht auf Bildung eingesetzt hatte. Die Jugendliche ist seitdem zu einem Symbol des Widerstands gegen die Islamisten geworden.

Pakistan hat die US-Angriffe mit unbewaffneten Flugkörpern öffentlich verurteilt. In Regierungskreisen heißt es jedoch, sie würden grundsätzlich im Kampf gegen die Islamisten unterstützt.

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