Neue Drohgebärden:Iran schickt Kriegsschiffe ins Mittelmeer

Das iranische Regime demonstriert seine militärische Stärke: Bereits zum zweiten Mal innerhalb des vergangenen Jahres hat Teheran zwei Kriegsschiffe auslaufen lassen. Der britische Außenminister warnt vor der Entwicklung eines "neuen Kalten Krieges im Nahen Osten".

Iran hat zum zweiten Mal binnen eines Jahres Kriegsschiffe ins Mittelmeer entsandt. Zwei Schiffe hätten den Suezkanal passiert, sagte Marine-Chefkommandeur Habibollah Sajari laut der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.

Dieser Schritt werde den Ländern der Region "die Stärke" des Iran zeigen, sagte der Admiral. Bei den Schiffen handelt es sich lautdem indischen Online-Portal Zee News um einen Zerstörer und ein Versorgungsschiff. Sie nehmen vermutlich Kurs auf die Küste Syriens.

Im Februar vergangenen Jahres hatte Iran erstmals seit dem Sturz des Schahs 1979 zwei Kriegsschiffe ins Mittelmeer entsandt. Israel protestierte damals scharf gegen die Fahrt der Schiffe durch den Suezkanal und versetzte seine Marine in Alarmbereitschaft. Iran bezeichnete die Fahrt der Schiffe nach Syrien damals hingegen als "normale Angelegenheit" und sprach von einer "Botschaft des Friedens und der Freundschaft".

Der britische Außenminister William Hague hat unterdessen vor einem nuklearen Wettrüsten im Nahen Osten gewarnt. Sollte es Iran gelingen, Atomwaffen zu entwickeln, würden auch andere Länder in der Region nachziehen wollen, sagte Hague dem Daily Telegraph vom Samstag. Die Gefahr eines "neuen Kalten Krieges im Nahen Osten" wäre ein "Desaster" für die Welt.

Der Westen verdächtigt Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Teheran weist dies zurück. Durch das iranische Atomprogramm sieht sich vor allem Israel direkt bedroht.

In den vergangenen Wochen wurde über mögliche Pläne Israels für Luftangriffe auf iranische Atomanlagen berichtet.

© Süddeutsche.de/AFP/mkoh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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