Nahost:Anschläge überschatten Bans Besuch in Israel

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Israelische Soldaten in der Nähe einer Siedlung im Westjordanland. (Foto: AFP)
  • UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ruft bei einem Besuch in Nahost Israelis und Palästinenser zu neuen Friedensgesprächen auf.
  • Bei neuen Zusammenstößen kommen mehrere Menschen ums Leben. Ban wollte mit Regierungschef Benjamin Netanjahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verhandeln.

Gewalt in Nahost - mehrere Tote

Die Gewalt in Nahost ist auch während eines Überraschungsbesuches von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon nicht abgerissen. Nach palästinensischen und israelischen Angaben wurden am Dienstag mehrere Menschen getötet, etwa in Hebron, wo bei zwei Messerattacken auf israelische Soldaten drei palästinensische Angreifer erschossen wurden. Die Soldaten erlitten den Angaben zufolge Verletzungen.

Im Gazastreifen erschossen Soldaten nach Militärangaben am Grenzzaun einen palästinensischen Extremisten. Kurz vor Bans Ankunft wurde im besetzten Westjordanland ein Israeli von einem Palästinenser-Fahrzeug überfahren. Später fuhr demnach außerdem ein Palästinenser sein Auto in eine Bushaltestelle in der Nähe einer israelischen Siedlung. Der Mann sei dann ausgestiegen und habe versucht, auf Menschen einzustechen, bevor ihn Sicherheitskräfte niedergeschossen hätten. Laut Polizei wurde er getötet.

Ban lässt sich bei Dringlichkeitssitzung zuschalten

Ban hatte Palästinenser und Israelis aufgerufen, den Friedensprozess wiederaufzunehmen und sich aus "diesem gefährlichen Abgrund" wieder zu befreien. Ein Auslöser der Gewalt ist der Streit um die Al-Aksa-Moschee in Jerusalem. Die Palästinenser werfen Israelis vor, die heilige Stätte immer stärker für sich zu vereinnahmen. Israel hat jedoch erklärt, den jetzigen Zustand beibehalten zu wollen.

Ban will den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen am Mittwoch über seine Bemühungen um ein Ende der Gewalt im Nahen Osten informieren. Er wolle dringend mit den Ratsmitgliedern sprechen und habe daher um eine Videoschaltung aus Ramallah gebeten, sagten Diplomaten in New York.

Seit Mitte September hat die Gewalt zwischen Palästinensern und Israelis wieder zugenommen. Zehn Israelis wurden seitdem getötet, die meisten durch Messerstiche. Im gleichen Zeitraum erschossen israelische Sicherheitskräfte 43 Palästinenser. Die täglichen Attacken haben Befürchtungen verstärkt, die Region stehe vor neuer schwerer Gewalt oder einer dritten Intifada.

© SZ.de/Reuters/AFP/AP/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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