Als Harald Range im August 2015 mit einem Paukenschlag aus dem Amt entfernt wurde, fehlte ihm ein gutes halbes Jahr bis zur obersten Pensionsgrenze von 68 Jahren - dann wäre er als ein respektabler Generalbundesanwalt abgetreten. Als einer, der ein paar wichtige Strukturen eingezogen hat, wie etwa regelmäßige Regionalkonferenzen mit den Staatsanwaltschaften der Länder, die deren gelegentlich unterentwickelte Aufmerksamkeit für rechtsextremistische Strukturen schärfen sollte; sein Nachfolger Peter Frank profitiert bis heute davon. Weil aber der damalige Bundesjustizminister Heiko Maas Range in den einstweiligen Ruhestand versetzt hatte, dominiert dieser letzte Eindruck: ein merkwürdiges Ermittlungsverfahren gegen zwei Journalisten von netzpolitik.org und ein unrühmlicher Abgang. Range hat die Angelegenheit in der Tat nicht sonderlich geschickt gehändelt. Aber auch der forsche Heiko Maas machte in der Affäre keine gute Figur. Jedenfalls gab es deutliche Hinweise auf eine ministerielle Weisung zum Stopp der Ermittlungen - die Maas stets dementiert hatte.
Nachruf auf Harald Range:Bedächtiger Chefermittler
Der ehemalige Generalbundesanwalt Harald Range ist tot. Er wurde durch die Ermittlungen zum rechtsextremen NSU-Trio bundesweit bekannt.
Von Wolfgang Janisch
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