Mutmaßlicher Taliban-Kämpfer:Deutscher wegen Mitgliedschaft in Terrorgruppe angeklagt

Ein 31-jähriger Deutscher muss sich wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor Gericht verantworten. Er soll Mitglied der "Deutschen Taliban Mujahideen" gewesen sein. Die Terrorgruppe kämpfte in Afghanistan für die Rückkehr zu einer auf islamischem Recht beruhenden Gesellschaft.

Die Bundesanwaltschaft hat einen Deutschen als mutmaßliches Mitglied der "Deutschen Taliban Mujahideen" (DTM) angeklagt. Der Vorwurf lautet auf Mitgliedschaft in einer "ausländischen terroristischen Vereinigung", teilte die oberste Anklagebehörde in Karlsruhe mit. Die Anklage wurde vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf erhoben. Das Gericht hat nach eigenen Angaben noch nicht über die Eröffnung des Hauptverfahrens entschieden.

Der 31-jährige Angeklagte soll Mitte Juni 2009 ins afghanisch-pakistanische Grenzgebiet gereist sein, um sich am sogenannten Dschihad in Afghanistan zu beteiligen. Danach habe er sich der DTM angeschlossen, seinen Mitgliedsbeitrag bezahlt und auch seine Waffe ins Arsenal der Organisation eingebracht, hieß es weiter. Im April 2013 war er auf Umwegen nach Deutschland zurückgekehrt und festgenommen worden. Er sitzt in Untersuchungshaft.

Die Terror-Vereinigung DTM verfolgte laut Bundesanwaltschaft das Ziel, in Afghanistan wieder eine auf islamischem Recht basierende Gesellschaft einzuführen. Zu diesem Zweck hätten ihre Mitglieder Angehörige der internationalen Schutztruppe Isaf sowie afghanische und pakistanische Regierungstruppen bekämpft.

Ende April 2010 kamen mehrere führende Mitglieder der Terrorgruppe ums Leben. Dies führte den Angaben zufolge innerhalb weniger Wochen zur faktischen Auflösung der terroristischen Vereinigung.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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