Wenn Politik im Digitalzeitalter vor allem die Kunst der Verbreitung schöner Bilder ist, wie ja manchmal behauptet wird, dann ist Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto ein hervorragender Politiker. Er hat Sinn für den richtigen Augenblick, dafür, wann es gilt, sich in Szene zu setzen, etwa wenn er, wie am Montag, vom deutschen Bundespräsidenten mit allen Ehren empfangen wird, oder wenn er eine Maya-Ausstellung im Berliner Gropiusbau eröffnet. Dann lächelt er gewinnend sein kantiges, etwas roboterhaftes Telenovela-Lächeln in die Kameras der mitgereisten mexikanischen Journalisten. Sie bleiben hinter roten Absperrbändern gefangen, damit niemand die Inszenierung stört. Fragen beantwortet Enrique Peña Nieto offenbar nicht so gerne, es könnten ja welche kommen zu all den Dingen, die Mexiko unangenehm sind, und das bei diesem Staatsbesuch, der vor allem Wirtschaftskontakten dienen soll. "Es ist ein bisschen so, als hätten sie Angst vor der Presse", sagt ein mitgereister mexikanischer Kollege.
Mexiko:Ausweichmanöver
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Peña Nieto präsentiert das Land als ökonomische Erfolgsgeschichte. Über Menschenrechte will der Präsident nicht sprechen.
Von Sebastian Schoepp, Berlin
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