Malaysia:Millionen fürs Privatkonto

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Demonstration unter der Nationalflagge: "Bersih" nennt sich die Protestbewegung gegen Premier Najib Razak, das heißt "sauber" auf Malaiisch. (Foto: Manan Vatsyayana/AFP)

Premier Najib Razak hat sich in einen gewaltigen Finanzskandal verstrickt. Seinen Gegnern geht es nicht mehr nur um seinen Rücktritt - sie wollen gleich das ganze politische System stürzen.

Von Arne Perras

Anonyme Spender und schwarze Kassen? Das hat man schon einmal gehört. Doch liegen die Schauplätze des jüngsten Skandals um Geld und Macht nicht in Deutschland oder in Liechtenstein, sondern in Malaysia. Dort regiert seit sechs Jahren Premierminister Najib Razak. Einst trat er als Reformer an, doch darüber spricht niemand mehr. Najib hat sich in einen Finanzskandal verstrickt, dessen Dimension die Parteispendenaffäre der CDU noch um ein Vielfaches übertrifft. Knapp 700 Millionen Dollar fanden auf geheimnisvolle Weise ihren Weg auf Najibs Privatkonto, wie das Wall Street Journal und die Website Sarawak Report berichteten. Bekannt ist das seit Juli, doch der Premier schweigt. Seine Freunde sagen, die Mittel dienten dem Wahlkampf. Najib reagierte auf die Enthüllungen, indem er den Generalstaatsanwalt entließ und einen Parlamentsausschuss auflöste, der die Geldströme untersuchen sollte.

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