Libyen:In Bani Walid sterben bei Kämpfen von Milizen 15 Menschen

Bei Kämpfen zwischen Milizen sind in der libyschen Stadt Bani Walid 15 Menschen ums Leben gekommen.

Bei Kämpfen zwischen Milizen sind in der libyschen Stadt Bani Walid 15 Menschen ums Leben gekommen. Das meldete der Nachrichtensender al-Arabija am Donnerstag. Demnach griffen Milizionäre, die offiziell dem Verteidigungsministerium unterstehen, Bani Walid ohne Befehl des Generalstabschefs an.

Als sie versuchten, in die 180 Kilometer südöstlich von Tripolis gelegene Wüstenstadt vorzudringen, stießen sie auf Widerstand. Die Armeeführung erklärte, sie sei bereit, "reguläre Einheiten der libyschen Armee" in die Stadt zu schicken, um dort "Personen entgegenzunehmen, die per Haftbefehl gesucht werden". Ein "Versöhnungskomitee" habe sich mit Vertretern aus Bani Walid darauf geeinigt, dass die Soldaten demnächst dort eintreffen sollten. Die Milizionäre, die Bani Walid schon seit zwei Wochen belagern, sollen dann abziehen.

Diese Milizen gehören zwar auf dem Papier auch zum Verteidigungsministerium. Sie befolgen jedoch vorrangig Befehle ihrer Kommandeure aus der Stadt Misrata. Auslöser für den aktuellen Konflikt war die Entführung eines jungen Mannes aus Misrata, der vor einem Jahr das Versteck von Ex-Diktator Muammar al-Gaddafi in der Stadt Sirte entdeckt hatte. Er war vor einigen Wochen angeschossen, nach Bani Walid verschleppt und dort gefoltert worden. Nachdem Parlamentspräsident Mohammed Al-Magarief seine Freilassung erreicht hatte, starb Schaaban im Krankenhaus an den Folgen der schweren Misshandlungen.

Zwischen Misrata und Bani Walid besteht eine alte Rivalität. Bani Walid gehörte während der Revolution im vergangenen Jahr zusammen mit Sirte zu den letzten Hochburgen der Gaddafi-Anhänger.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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