Landtagswahlkampf:Lindner wird FDP-Spitzenkandidat in NRW

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Der ehemalige Generalsekretär der FDP, Christian Lindner, soll die Liberalen als Spitzenkandidat in die Neuwahl in Nordrhein-Westfalen führen. Zugleich wird er Landeschef. Lindner sagte: "Das ist eine ernste Wahl. Es geht um die Zukunft der FDP". Der Vorschlag für die Lösung kam vom amtierenden NRW-Vorsitzenden Daniel Bahr.

Der frühere Generalsekretär, Christian Lindner, wird Spitzenkandidat und Landesvorsitzender der FDP in Nordrhein-Westfalen. Der Vorschlag für diese Lösung sei vom amtierenden Landeschef Daniel Bahr gekommen und vom Landesvorstand einstimmig angenommen worden. Das erfuhr die Süddeutsche Zeitung aus Parteikreisen.

Kommt auf die große politische Bühne zurück - der ehemalige FDP-Generalsekretär Christian Lindner. (Foto: dapd)

Der amtierende Parteichef, Daniel Bahr, kündigte an, Lindner auf dem nächsten Landesparteitag als neuen Vorsitzenden vorzuschlagen. Er wolle die Führung in NRW in eine Hand legen, damit Lindner die volle Rückendeckung des Landesverbands habe, sagte er.

Lindner sagte, er werde sich "mit vollem Engagement in den Wahlkampf hineinwerfen". Er wolle die FDP wieder in den Düsseldorfer Landtag führen: "Das ist eine ernste Wahl. Es geht um die Zukunft der FDP", sagte er.

Parteichef Philipp Rösler sagte, die Wahl in NRW sei für seine Partei eine "Riesenchance". Lindner sei ein "erfahrener Landespolitiker", den der politische Gegner fürchte. Mit der FDP sei zu rechnen - dies sei auch ein Signal an die Bundespartei. Lindner betonte, die NRW-FDP sei das Rückgrat der Liberalen im Bund. "Hier ist meine politische Heimat", sagte er. Deshalb habe er "andere Pläne" zurückgestellt und sei bereit, die Spitzenämter zu übernehmen.

Zuvor war der Landesvorstand der Partei zu einer außerordentlichen Sitzung zusammengengekommen. Daran nahm auch der FDP-Vorsitzende und Wirtschaftsminister, Philipp Rösler, teil. Die FDP liegt in Umfragen in NRW deutlich unter fünf Prozent. Im alten Landtag stellte sie 13 Abgeordnete.

Für die Spitzenkandidatur waren außerdem noch Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr und Landtagsfraktionschef Gerhard Papke im Gespräch.

Am Mittwoch hatten FDP, CDU und Linke die rot-grüne Minderheitsregierung unter Hannelore Kraft zu Fall gebracht.

Der 33-jährige Lindner war kurz vor Weihnachten überraschend als FDP-Generalsekretär in Berlin zurückgetreten. Sein Verhältnis zu Parteichef Philipp Rösler galt seitdem als gespannt. Zuletzt hat sich Lindner für den Vorsitz des mächtigen Bezirksverbandes Köln der FDP beworben.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/mane - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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