Kriegsverbrechen im Bosnien-Krieg:Ex-Befehlshaber der Sonderpolizei zu 14 Jahren Haft verurteilt

Wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit wird der ehemalige Befehlshaber der bosnisch-serbischen Sonderpolizei, Goran Saric, zu 14 Jahren Haft verurteilt. Er hat laut Gericht 1992 die illegale Inhaftierung und Hinrichtung von Zivilisten angeordnet. Saric war erst vor zwei Jahren festgenommen worden.

Ein Gericht in Sarajevo hat den ehemaligen Befehlshaber der bosnisch-serbischen Sonderpolizei, Goran Saric, am Mittwoch zu 14 Jahren Haft wegen Kriegsverbrechen im Juni und Juli 1992 verurteilt. Die Richterin Mira Smajlovic sagte bei der Urteilsbegründung vor dem bosnischen Gericht für Kriegsverbrechen, Saric sei wegen seiner Rolle bei der Vertreibung, illegalen Inhaftierung und Hinrichtung von muslimischen Zivilisten für schuldig befunden worden, Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt zu haben.

Der Richterin zufolge ordnete Saric in Nahorevo bei Sarajevo die Festnahme von knapp hundert muslimischen Bewohnern und ihre Aufteilung in drei Gruppen an. 60 Gefangene wurden demnach an die Front und 29 in ein Gefangenenlager gebracht. Acht Häftlinge wurden exekutiert. "Zu diesem Verbrechen hat der Angeklagte in entscheidender Weise beigetragen", sagte die Richterin. Bei seiner Festnahme im November 2011 bekleidete Saric den Rang eines Polizeigenerals im Ruhestand.

Im Bosnien-Krieg starben zwischen 1992 und 1995 etwa 100.000 Menschen. Gut zwei Millionen weitere Menschen wurden vertrieben.

© sueddeutsche.de/AFP/schma - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: