Kölner Oberbürgermeisterin:Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen im Fall Reker

Gegen den Mann, der Henriette Reker niedergestochen hat, wird jetzt in Karlsruhe ermittelt. Begründung: die "angestrebte Signalwirkung" der Tat.

Die Bundesanwaltschaft übernimmt die Ermittlungen zum Mordanschlag auf Henriette Reker, die am Sonnatg zur Kölner Oberbürgermeisterin gewählt wurde. Die Behörde begründet dies mit der Schwere der Tat und der besonderen Bedeutung, die sie wegen der angestrebten Signalwirkung habe.

Der Messerattentäter habe nach derzeitigen Erkenntnissen mit der Tat ein Zeichen setzen wollen "gegen die aus seiner Sicht immer höher werdende Anzahl der von der Bundesrepublik aufgenommenen Flüchtlinge", erklärte die Behörde in Karlsruhe. Der Tatverdächtige habe Reker, die als Kölner Sozialdezernentin für die Unterbringung von Flüchtlingen zuständig war, "bewusst als Ziel seines Mordanschlages ausgesucht", heißt es weiter.

Die parteilose Reker war am Samstagmorgen an einem Wahlkampfstand auf einem Kölner Wochenmarkt mit Messerstichen schwer am Hals verletzt worden. Der unmittelbar nach der Tat festgenommene Attentäter hatte als Motiv für den Messerangriff nach Polizeiangaben Ausländerhass genannt. Der 44-jährige sitzt seit Sonntagabend wegen Mordversuchs und gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft.

Reker wurde am Montag weiter stationär behandelt. Unklar blieb, ob sie das Amt annimmt und wann sie es gegebenenfalls antreten kann.

© SZ.de/AFP/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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