Kampf gegen al-Qaida:Pakistanische Armee nimmt Bin-Laden-Vertrauten fest

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Im Süden Pakistans ist nach Armeeangaben ein führendes Al-Qaida-Mitglied festgenommen worden. Younis al-Mauritani soll ein enger Vertrauter des getöteten Osama bin Laden gewesen sein - und Anschläge in Deutschland geplant haben.

Der pakistanische Geheimdienst hat nach offiziellen Angaben das führende Al-Qaida-Mitglied Scheich Younis al-Mauritani und zwei weitere ranghohe Vertreter der Extremistenorganisation festgenommen. Al-Mauritani habe Einsätze gegen die wirtschaftliche Infrastruktur Europas, der USA und Australiens geplant, teilte das pakistanische Militär am Montag mit. Betroffen seien Gas- und Ölpipelines sowie Staudämme, auch habe er Öltanker mit sprengstoffbeladenen Schnellbooten treffen wollen.

Ein Foto aus pakistanischer Quelle soll Al-Qaida-Mitglied Younis al-Mauritani zeigen. Er wurde jetzt von der Armee in Pakistan festgenommen. (Foto: AP)

Er wurde "persönlich von Osama bin Laden damit beauftragt, wichtige wirtschaftliche Ziele in den USA, Europa und Australien anzugreifen", hieß es in der Erklärung. Al-Mauritani sei ein enger Vertrauter des getöteten Al-Qaida-Chefs Bin Laden gewesen. Bei den zwei weiteren Festgenommenen soll es sich um Abdul Ghaffar al-Schami und Messara al-Schami handeln. An den Festnahmen seien auch die US-Geheimdienste beteiligt gewesen.

Obwohl al-Mauritani zur Führung von al-Qaida gehören soll, steht sein Name weder auf der FBI-Liste der gesuchten Terrorverdächtigen noch auf der des US-Finanzministeriums. Geheimdienstmitarbeiter aus zwei westlichen Ländern bestätigten der Nachrichtenagentur AFP zufolge aber, dass al-Mauritani zur Al-Qaida-Spitze in Pakistan gehört und an Drohungen gegen Europa beteiligt war. Sollten sich die Informationen bestätigen, wäre das ein "guter Fang", verlautete aus westlichen Geheimdienstkreisen.

Zuletzt hatte das Magazin Stern von Al-Qaida-Dokumenten berichtet, die al-Mauritani verfasst haben soll. US-Soldaten hätten sie im Versteck von Bin Laden gefunden. Darin werde auch Deutschland ausdrücklich als Anschlagsziel genannt.

In den vergangenen Monaten hatte die US-Regierung Pakistan unter Druck gesetzt, nachdem amerikanische Spezialkräfte im Mai in Pakistan Al-Qaida-Chef Osama bin Laden getötet hatten. Die Aktion hatte die Beziehungen zwischen beiden Ländern belastet. In Washington waren Vorwürfe laut geworden, Pakistan könnte vom Aufenthaltsort Bin Ladens gewusst haben.

© sueddeutsche.de/Reuters/dpa/dapd/aho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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