Nordkorea könnte bereits im kommenden Jahr in der Lage sein, eine zuverlässige ballistische Rakete zu starten, die mit einem Atomsprengkopf bestückt werden kann. Das meldet die Washington Post unter Berufung auf eine neue, als geheim eingestufte Einschätzung des US-Verteidigungsnachrichtendienstes (Defense Intelligence Agency DIA).
Pjöngjang wäre damit bereits zwei Jahre früher als bislang angenommen in der Lage, Städte in Nordamerika mit Atomwaffen zu bombardieren, schreibt die Zeitung.
Die neue Einschätzung folgt auf eine Reihe von Raketentests in Nordkorea. Diese hatten gezeigt, dass das Land erstaunliche technische Fortschritte in diesem Bereich erzielte, in einer Geschwindigkeit, die Beobachter dem isolierten kommunistischen Regime nicht zugetraut hatten.
Beunruhigt zeigten sich die USA vor allem durch einen Raketentest Anfang Juli, bei dem Pjöngjang womöglich erstmals überhaupt eine Interkontinentalrakete (kurz ICBM, Intercontinental Ballistic Missile) gezündet hatte.
Experten zeigten sich allerdings uneins darüber, ob es sich tatsächlich um eine ICBM handelte oder um eine neue Mittelstreckenrakete. Sie waren sich jedoch einig, dass es sich bei der Rakete um einen neuen, in Nordkorea bislang unbekannten Typ handelte.