Gerichtsentscheid in Russland:Kremlgegner Lebedew darf Gefängnis verlassen

Das Oberste Gericht Russlands hat die Freilassung des ehemaligen Geschäftspartners von Michail Chodorkowskij, Platon Lebedew, aus dem Straflager angeordnet (Foto: Imago Stock&People)

Die Amnestiewelle für prominente Kremlkritiker hält an: Nach Michail Chodorkowskij darf nun auch Platon Lebedew nach zehn Jahren Haft das Straflager verlassen. Geschenkt hat Putin ihm aber nur wenige Wochen.

Das Oberste Gericht Russlands hat russischen Medien zufolge die Freilassung des ehemaligen Geschäftspartners von Michail Chodorkowskij, Platon Lebedew, aus dem Straflager angeordnet - nach mehr als zehn Jahren Haft.

Der Topmanager sitzt seit Sommer 2003 in einem Straflager. Die Richter erklärten, Lebedew habe nach mehr als zehn Jahren Haft seine Strafe abgesessen. Der 57-Jährige könne damit das Lager im nordrussischen Gebiet Archangelsk schon an diesem Donnerstag oder Freitag verlassen. Ursprünglich sollte der einstige Manager des mittlerweile zerschlagenen Yukos-Konzerns im Frühjahr aus dem Gefängnis entlassen werden.

Medienunternehmer Lebedew war wie der Kremlkritiker Chodorkowskij in zwei international umstrittenen Prozessen unter anderem wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche verurteilt worden.

Damit geht die Amnestiewelle für prominente Kremlgegner vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi weiter. Zuvor hatte Präsident Wladimir Putin zwei inhaftierte Mitglieder der feministischen Punkrock-Gruppe Pussy Riot begnadigt sowie den Ex-Oligarchen Chodorkowskij, den früheren Geschäftspartner Lebedews.

Chodorkowskij kam kurz vor Weihnachten frei und flog direkt nach Berlin, von wo er Anfang Januar in die Schweiz weiterreiste.

© SZ.de/dpa/AFP/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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