Gates bleibt Verteidigungsminister:Obamas Republikaner

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Barack Obama hält offenbar sein Versprechen - und lässt den republikanischen Verteidigungsminister Robert Gates im Amt. Ex-General James Jones als neuer Sicherheitsberater im Gespräch.

US-Verteidigungsminister Robert Gates soll noch mindestens ein Jahr im Amt bleiben und wenigstens vorübergehend auch unter dem neuen Präsidenten Barack Obama das Pantagon leiten. Das berichteten Gewährsleute in Chicago, wo Obama sich auf die Amtsübernahme vorbereitet. Und der Fernsehsender ABC zitierte aus informierten Kreisen: "Dies ist abgemachte Sache."

Robert Gates soll auch unter dem demokratischen Präsidenten Barack Obama Verteidigungsminister der USA bleiben. (Foto: Foto: AP)

Gates ist seit zwei Jahren unter Präsident George W. Bush Verteidigungsminister. Er gilt als gemäßigter Politiker und ist seit langem den Republikanern verbunden. Gates hatte vor allem die Militär-Strategie seines Vorgängers Donald Rumsfeld im Irak verändert und mit einer deutlichen Truppenverstärkung im Irak für stabilere Verhältnisse gesorgt.

Mit seiner Nominierung würde Obama seine Zusage erfüllen, dass auch ein Republikaner in seinem Kabinett sein solle.

Neuer Nationaler Sicherheitsberater soll der frühere General der Marineinfanterie, James Jones, werden. Offiziell soll die Besetzung der wichtigsten Ämter im Bereich der nationalen Sicherheit in der kommenden Woche bekanntgegeben werden.

Gates und Jones bringen langjährige Erfahrung in eine Regierung, die von einem 47-Jährigen geleitet werden wird, der über wenig außenpolitische Erfahrung verfügt und dann auch Oberkommandierender der Streitkräfte sein wird. Gates Nominierung wäre auch ein Zeichen der Stabilität in einer Zeit, in der die USA zwei Kriege führen.

Obama werde seine Entscheidung kurz nach Thanksgiving (Erntedankfest) am Donnerstag bekanntgeben, so der Sender ABC. Gates hatte zwar einmal erklärt, es wäre unvorstellbar, dass er nach dem Ende der Amtszeit von Bush im Amt sein werde, in letzter Zeit nahm er öffentlich aber nicht mehr dazu Stellung.

Die US- Wochenzeitung Politico berichtete unter Berufung auf demokratische und republikanische Parteikreise, dass bei der Vorstellung seines sicherheitspolitischen Teams Obama auch Senatorin Hillary Clinton als neue Außenministerin präsentieren werde.

Einem Medienbericht zufolge will Obama den früheren US-Notenbankchef Paul Volcker zu seinem Chefberater bei der Reform der Finanzmärkte machen. Volcker solle Vorsitzender des neuen Wirtschaftsrats zur Stabilisierung der Märkte werden, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf Vertreter der Demokraten.

Dem Beirat sollen demnach keine Regierungsmitglieder, sondern ausschließlich Vertreter aus Wirtschaft und Gesellschaft angehören.

MTV-Party für Obama

Der zum Viacom-Konzern gehörende Sender teilte indes mit, er werde am 20. Januar im Ronald Reagan Building den "Be the Change Inaugural Ball" ausrichten. Das Ereignis werde auf allen Kanälen und Plattformen live übertragen, so auch auf MTV und MTV.Com. Es würden zahlreiche Künstler, Stars und Regierungsvertreter erwartet.

Um die große Beteiligung der Jugendlichen an dieser Wahl zu würdigen, würden auch Hunderte der freiwilligen Wahlkampfhelfer zu der Feier eingeladen. Neben MTV planen auch noch zahlreiche andere Organisationen Bälle zur Amtseinführung in Washington. Es werden am 20. Januar, wenn Obama seinen Amtseid ablegt, mehr als eine Million Menschen in Washington erwartet.

© AP/dpa/Reuters/bica - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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