Flüchtlinge in Spanien:Hilfe für die Papierlosen

Die Organisation Karibu unterstützt Afrikaner aus der Subsahara-Region.

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Auf bis zu 500 000 schätzt der NGO-Dachverband Red Acoge die Zahl der derzeit in Spanien lebenden "sin papeles", der Papierlosen. Die allermeisten von ihnen gelangen zunächst legal ins Land, etwa per Flugzeug mit einem Touristenvisum. Fotografieren lassen wollen sich nur die wenigsten. Aus Angst.

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Von den 7400 registrierten papierlosen Einwanderern kamen 2013 nach Behördenangaben 4200 über den Zaun von Melilla. Menschenrechtler kritisieren, dass es Aufnahmen der in großem Stil betriebenen Ausweisung von Einwanderern dagegen selten in die Medien schaffen. Allein 2013 waren das 24 000.

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Karibu - das bedeutet "Willkommen" auf Suaheli. Die Organisation kümmert sich in Madrid um die besonders benachteiligten Einwanderer aus der Subsahara-Region. Pater Antonio Díaz und 240 Freiwillige betreuen an sieben Standorten etwa 5000 Menschen, verteilen Essen und Kleidung, geben Sprachunterricht oder leisten Rechtsbeistand.

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Seit die öffentlichen Zuschüsse zusammengestrichen wurden, ist Karibu auf Spenden besonders angewiesen. Die haben laut Antonio Díaz in den Krisenjahren sogar zugenommen: "Die Menschen sind solidarischer geworden, seit es ihnen selbst nicht mehr so gut geht."

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Zu den Hilfesuchenden gehörte einst auch der äthiopische Langstreckenläufer Alemayehu Bezabeh, der 2009 Crosslauf-Europameister wurde. Er besitzt inzwischen die spanische Staatsbürgerschaft und schenkte einen seiner ersten Pokale Karibu.

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Sonia Disi, 35, sucht mit ihrem Sohn Jesús Rat bei Karibu (Namen geändert). Sie floh vor acht Jahren aus Ruanda nach Spanien, nun wurde ihr Flüchtlingsstatus aufgehoben und sie steht ohne Papiere da. Ihren Job als Altenpflegerin in einem Heim musste sie aufgeben und mehrere Stellenangebote ausschlagen. "Ich habe zwei gesunde Hände und will arbeiten", sagt Disi. Um neue Papiere zu beantragen, müsste sie Unterlagen aus ihrer Heimat vorlegen. Nach einer Heimreise könnte sie aber nicht mehr zurück nach Spanien. Ihr Sohn ist in Spanien geboren.

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Im Keller der Karibu-Zentrale, die neben einer Klosterschule im lebhaften Madrider Stadtteil Tetuán untergebracht ist, verteilen Helferinnen Nahrungsmittel. Alle zwei Wochen dürfen bedürftige Karibu-Mitglieder sich und ihre Familien versorgen.

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María Antonia, 65, ist eine von 240 freiwilligen Karibu-Helfern. Am meisten mangele es an Winterkleidung für Männer, sagt sie.

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Nicole Ndongala leitet das Frauenhaus von Karibu, in dem etwa 100 Einwanderinnen Sprachunterricht erhalten oder zu Altenpflegerinnen ausgebildet werden. Die gebürtige Kongolesin kam 1998 mit einem abgeschlossenen Wirtschaftsstudium nach Spanien, erhielt politisches Asyl und besitzt inzwischen die spanische Staatsbürgerschaft. "Das Interesse am Sprachunterricht hat zugenommen", sagt Ndongala. Durch die Wirtschaftskrise hätten viele Männer ihren Job verloren und seien in andere Länder gezogen, während ihre Frauen mit den Kindern zurückblieben. Sie seien nun erstmals auf sich allein gestellt, müssten Behördengänge erledigen und selbst Arbeit suchen.

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