Elterngeld Plus:Jetzt sind die Väter dran

Eigentlich kommt der Vorschlag von ihrer Vorgängerin, aber die Idee ist trotzdem gut: Manuela Schwesig beseitigt mit dem Elterngeld Plus einen Konstruktionsfehler des bisherigen Elterngeldes. Jetzt müssen nur noch Väter und Arbeitgeber flexibler werden.

Ein Kommentar von Constanze von Bullion

Die neue Familienministerin Manuela Schwesig ist um ihre Position nicht zu beneiden. Sie ist eine junge Mutter, sie ist aus dem Osten, und sie hat eine sehr andere Vorstellung von moderner Familienpolitik als der Koalitionspartner, die Union. Kein Wunder, dass Schwesig sich regelmäßig eine blutige Nase holt.

Schon bei den Koalitionsverhandlungen hat sie für junge Familien wenig erreicht, auch weil das Interesse von SPD-Chef Sigmar Gabriel gen null ging. Die 32-Stunden-Woche für Eltern? Ein Flop. Mehr Geld für Alleinerziehende? Später.

Jetzt immerhin: das Elterngeld Plus. Eine Idee der vorherigen Familienministerin, aber egal. Schlecht ist sie trotzdem nicht.

Das Elterngeld Plus beseitigt einen Konstruktionsfehler des bisherigen Elterngeldes. Das bestraft Paare, bei denen beide bald nach der Geburt eines Kindes in Teilzeit zurück in den Job wollen.

Unterm Strich bekommen sie weniger Unterstützung vom Staat als Paare, bei denen einer zwei Monate daheim bleibt, der andere aber ein Jahr. Unnötig zu sagen, dass der andere meist die Mutter ist. Diese Subventionierung eines Familienmodells, das Chancengleichheit nicht anstrebt, hat Schwesig zu Recht beerdigt.

Große Koalition
:Schwesigs kleine Elterngeld-Revolution

Flexibler, länger und für manche sogar mehr: Familienministerin Manuela Schwesig hat ihre Pläne für ein Elterngeld Plus vorgestellt. Wer von den Neuregelungen profitiert. Ein Überblick.

Von Thorsten Denkler, Berlin

Es ist auch gut, wenn Eltern Familienzeit flexibler einteilen können. Fehlen nur noch Väter, die sich einteilen lassen und Ernst machen mit ihrem Wunsch nach mehr Zeit mit Kindern. Und Arbeitgeber, die diese Väter auch mal Väter sein lassen.

© SZ vom 22.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: