Düsseldorfer Terrorzelle:Bundesanwaltschaft klagt mutmaßliche Al-Qaida-Terroristen an

Sie sollen al-Qaida angehören und einen Anschlag in Deutschland geplant haben: Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat Anklage gegen vier Männer erhoben. Die Zelle um einen Marokkaner hatte demnach bereits mit Chemikalien experimentiert.

Die Bundesanwaltschaft hat vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf Anklage gegen vier mutmaßliche Al-Qaida-Terroristen erhoben. Die vier 20 bis 30 Jahre alten Mitglieder der sogenannten Düsseldorfer Zelle hätten geplant, einen Terroranschlag in Deutschland zu verüben, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit.

Die Beschuldigten wurden im vergangenen Jahr in Düsseldorf und Bochum festgenommen. Ihnen wird unter anderem die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen.

Die Zelle um den hauptverdächtigen Marokkaner Abdeladim El-K. war Ende April 2011 nach monatelangen Observationen ausgehoben worden. Laut Anklage planten die Mitglieder Anschläge mit selbstgebauten Bomben und experimentierten in Düsseldorf bereits mit verschiedenen Chemikalien am Bau eines Zünders.

Den Befehl zu dem geplanten Blutbad soll der 30-jährige El-K. während seiner Ausbildung in einem Terrorcamp im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet von einem hochrangigen Al-Qaida-Mitglied erhalten haben. Der Marokkaner hatte in Bochum studiert und war den Behörden bis zu seiner Rückkehr aus dem pakistanischen Waziristan im Mai 2010 nicht aufgefallen.

Das Bundeskriminalamt (BKA) wurde erst nach Hinweisen eines US-Geheimdienstes aufmerksam und hatte den Mann seit Anfang 2010 im Visier. Bei den weiteren Beschuldigten, die sich nun neben El-K. vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten müssen, handelt es sich um den 32-jährigen Deutsch-Marokkaner Jamil S., den 20-jährigen Deutsch-Iraner Amid C. und den 27-jährigen Deutschen Halil S.

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