Diplomatie:Merkel beginnt in Estland Europa-Reise

Die Bundeskanzlerin wird in den kommenden Tagen zahlreiche Besuche bei EU-Regierungschefs machen. Nach Tallinn stehen Prag und Warschau auf dem Programm. In Estland stößt ihr Besuch auch auf Kritik.

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist zum Auftakt ihrer zweitägigen Gespräche in Estland in der Hauptstadt Tallinn von Regierungschef Taavi Rõivas begrüßt worden. Rõivas empfing seine deutsche Kollegin am Mittwoch in seinem Amtssitz auf dem Domberg, wo sich Merkel in das Gästebuch eintrug. Nach dem Treffen wollte Merkel ein Nato-Zentrum zur Abwehr von Cyber-Angriffen besuchen. Auch eine Besichtigung des Tallinner Doms stand auf dem Programm, vor dem einige Anhänger einer rechtskonservativen Parlamentspartei gegen Merkels Flüchtlingspolitik demonstrierten. Auch pfiffen sie die vorbeifahrende Wagenkolonne der Bundeskanzlerin aus.

An diesem Donnerstag will Merkel mit Staatspräsident Toomas Hendrik Ilves zusammenkommen.

Merkels politische Gespräche in Estland dienen der Vorbereitung des informellen Gipfeltreffens der 27 EU-Staaten ohne Großbritannien im September im slowakischen Bratislava. Sechs Wochen nach dem Nato-Gipfel in Warschau dürfte es auch um sicherheitspolitische Fragen gehen. Der an Russland grenzende Nato-Staat Estland sorgt sich angesichts der Krise in der Ukraine um seine Sicherheit.

Der Besuch in Estland ist der Startschuss für eine Europatour der deutschen Kanzlerin. Auf ihrer Reiseagenda stehen etliche Hauptstädte kleinerer EU-Partner. Das tschechische Prag und das polnische Warschau stehen bis Freitag auf dem Programm. Direkt nach ihrer Rückkehr plant Merkel acht weitere EU-Partner in Meseberg zu empfangen, im Gästehaus der Bundesregierung.

© SZ vom 25.08.2016 / dpa, reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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