Bundeswehr:Soldaten sollen im Irak wieder ausbilden

Eine Woche lang war die Ausbildung kurdischer Peschmerga ausgesetzt, nun darf sie wieder stattfinden. Laut Verteidigungsministerium ist die Sicherheit der deutschen Soldaten gewährleistet.

Von Christoph Hickmann, Berlin

Die Bundeswehr plant, an diesem Sonntag die zuletzt ausgesetzte Ausbildung kurdischer Peschmerga wieder aufzunehmen. Das teilte das Verteidigungsministerium am Freitag dem Bundestag mit. Die Entscheidung sei "nach enger Abstimmung mit unseren internationalen Partnern vor Ort sowie insbesondere auch Gesprächen mit Vertretern der irakischen Zentralregierung in Bagdad und kurdischen Vertretern in Erbil" gefallen, heißt es in der Unterrichtung. "Nach unseren Informationen ist eine akute Verschlechterung der Bedrohungs- und Sicherheitslage für das deutsche Einsatzkontingent nicht zu erwarten", so das Dokument weiter. Die Sicherheit der deutschen Soldaten könne "unverändert gewährleistet werden". Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, die Lehrgänge für die Peschmerga begännen stets sonntags. Ergebe sich bis zu diesem Sonntag keine gravierende Änderung der Lage, sei die Wahrscheinlichkeit "sehr hoch", dass man wieder ausbilde.

Nach kurdischen Angaben kam es allerdings noch am Freitagmorgen zu Gefechten nördlich von Kirkuk. Ende vergangener Woche hatte Bundeswehr-Generalinspekteur Volker Wieker entschieden, die Ausbildung der Peschmerga wegen des Konflikts zwischen den Kurden und der Regierung in Bagdad zunächst ruhen zu lassen und die Fortsetzung von der Sicherheitslage abhängig zu machen. Hintergrund waren Berichte über Auseinandersetzungen zwischen irakischen Sicherheitskräften und kurdischen Peschmerga gewesen.

© SZ vom 21.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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