Bundeswehr:Neue Vorbilder

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen verordnet der Truppe einen neuen Umgang mit Tradition - rund ein Jahr nach dem Skandal um rechte Umtriebe in der Bundeswehr. Eine Kaserne trägt nun den Namen eines getöteten Soldaten.

(Foto: Rainer Droese/imago)

Etwa ein Jahr nach dem Skandal um rechte Umtriebe in der Bundeswehr regeln neue Richtlinien den Umgang der Truppe mit Traditionen. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) unterzeichnete den überarbeiteten Traditionserlass der Bundeswehr. Die Soldaten sollen sich bei der Suche nach Vorbildern auf die Geschichte der Bundeswehr konzentrieren. Zugleich benannte die Ministerin die Emmich-Cambrai-Kaserne in Hannover () um: Sie trägt nun den Namen des in Afghanistan getöteten Feldjägers Tobias Lagenstein. Es ist das erste Mal, dass eine Kaserne den Namen eines im Auslandseinsatz gestorbenen Soldaten trägt. Die Bundeswehr stehe seit mehr als sechs Jahrzehnten für Recht und Freiheit ein und habe zum internationalen Krisenmanagement beigetragen, sagte von der Leyen. "Auf diese Geschichte darf die Bundeswehr unendlich stolz sein." Weder Wehrmacht noch die Nationale Volksarmee der DDR könnten traditionsstiftend sein, heißt es im Erlass. Die Linke hingegen erkennt in den neuen Richtlinien eine Gleichsetzung von Wehrmacht und NVA: "Dies verharmlost die Verbrechen der Wehrmacht erheblich", sagte Tobias Pflüger, verteidigungspolitischer Sprecher der Linksfraktion.

© SZ vom 29.03.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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