Bundeswehr:Cyberattacke

Die Internetkonferenz Republica in Berlin hat der Bundeswehr einen Rekrutierungsstand für ihre Cyberdivision verwehrt.

Von Philipp Bovermann

Zuerst die gute Nachricht: Die Bundeswehr hat offenbar kapiert, wie man eine digitale Informationsattacke führt. Nun die schlechte: Als Ziel hat sie sich die Republica in Berlin ausgesucht.

Die Republica ist Europas größte Internet-Konferenz. Der Bundeswehr, die dort für ihre Cyber-Division werben wollte, wurde der Zutritt aber verwehrt. Flugs stellte sie am Mittwochmorgen ein paar uniformierte Soldaten vor die Tore. "Zu bunt gehört auch grün", stand auf einem mitgebrachten Plakat zu lesen. Die Republica versteht sich als Plattform für Frieden, Diversität und Netzneutralität. Die "vorgebliche Toleranz" habe aber ihre Grenzen, warf ihr die Bundeswehr in den sozialen Medien vor: "Uniformen sind unbequem." Seitdem dreschen Online-Kommentatoren auf die Republica ein.

Die Ablehnung des Rekrutierungsstands sei erfolgt, weil die Bundeswehr mit ihrer Cyberarmee eine "digitale Angriffsstrategie" verfolge, erklärt Markus Beckedahl von Republica. Man habe die Verantwortlichen eingeladen, über Themen wie die Militarisierung des Netzes zu diskutieren. Das verschweige die Bundeswehr nun.

© SZ vom 05.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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