Bundesumweltminister entlassen:Röttgens Ausstieg

Jahrelang galt Norbert Röttgen als "Muttis Klügster", als potentieller Nachfolger der Kanzlerin. Doch das war vor der NRW-Wahl. Danach ist alles anders: Demnächst gibt es einen neuen CDU-Chef in Düsseldorf - und Peter Altmaier wird Bundesumweltminister.

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Jahrelang galt Norbert Röttgen als "Muttis Klügster", als potentieller Nachfolger der Kanzlerin. Doch das war vor der NRW-Wahl. Danach ist alles anders: Demnächst gibt es einen neuen CDU-Chef in Düsseldorf - und Peter Altmaier wird Bundesumweltminister. Ein bisschen Radeln für die Journalisten - da war die Welt des Bundesumweltministers noch in Ordnung. Doch nach der Wahlschlappe bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen und dem anschließenden Rücktritt als CDU-Landesvorsitzender lauerten die Journalisten nur darauf, dass sich Norbert Röttgen auch von seinem letzten Amt lossagt: dem an der Spitze des Bundesumweltministeriums.

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Die Kanzlerin hatte in den vergangenen Tagen, wenn auch nicht sehr deutlich, betont, dass Röttgens Rücktritt nicht zur Debatte stünde. In seinem Wahlkampf für NRW hatte er versucht, durch Kritik an Merkels EU-Kurs Wählerstimmen zu gewinnen. Und ist gescheitert. Dabei sah es viele Jahre lang so gut für "Muttis Klügsten" aus.

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Norbert Röttgen tritt 1982 de CDU bei und zieht zwölf Jahre später in den Bundestag ein. Dort gehört er zu einer Gruppe junger Abgeordneter, die konservativen Kreisen als zu liberal gilt. Die "jungen Wilden" kritisieren den Konformitätsdruck in der auf Machterhalt orientierten Partei sowie das Fehlen offener Fraktionsdebatten.

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Den ersten Karrierehöhepunkt erreicht Norbert Röttgen 2005 mit seiner Wahl zum neuen Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer der Unionsfraktion und zum Nachfolger von Volker Kauder, der zum Generalsekretär bestellt wird.

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Damit wird er die rechte Hand der damaligen Oppositionsführerin Angela Merkel. Sie ist es auch, die Röttgen 2005 damit beauftragt, gemeinsam mit Generalsekretär Kauder und den CSU-Politikern Markus Söder und Erwin Huber das Wahlprogramm für die vorgezogenen Bundestagswahlen auszuarbeiten.

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2009 macht Angela Merkel Norbert Röttgen zum Bundesumweltminister. Nur zweieinhalb Jahre später die Bilanz - sie sieht nicht besonders gut aus: Röttgen konnte bis heute den Streit um die Endlagerung von Atommüll nicht lösen. Im Mai 2011 hielt er eine Studie des Umweltbundesamtes zurück - sie belegte, dass der Atomausstieg bis 2017 ohne größere Probleme möglich sei. Die schwarz-gelbe Koalition hatte bei der Debatte um den Ausstieg vorgeschlagen, erst 2022 auszusteigen. Und erst vor wenigen Tagen lehnte der Bundesrat die von ihm angeregten Subventionskürzungen für Solarstrom ab.

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Von Berlin nach Düsseldorf - und zurück: Bei der Landtagswahl in NRW soll der Bundespolitiker die CDU zum Sieg führen, doch stattdessen bereitet er ihr die größte Niederlage der Geschichte, seine Partei erhält katastrophale 26 Prozent. Röttgen zieht daraus die Konsequenzen und geht.

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Der Stellvertreter könnte zum Vorsitzenden werden: Nach dem Rücktritt Röttgens als Landeschef ist seine Nachfolge noch offen. Armin Laschet könnte zum starken Mann der Christdemokraten an Rhein und Ruhr aufsteigen.

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Der Aufstieg Angela Merkels war auch der von Norbert Röttgen. Doch am Ende ließ sie ihn fallen - und bat Bundespräsident Joachim Gauck um die Entlassung des einstigen Kronprinzen.

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