Bundestag:Politik ist keine Glaubensfrage

Die Union bleibt die Gruppierung mit der stärksten konfessionellen Prägung. An zweiter Stelle rangiert nun die FDP. Doch noch nie saßen im Parlament so wenige Christen wie derzeit.

Noch nie waren so wenige Christen unter den Abgeordneten wie im aktuellen Deutschen Bundestag. Nur noch gut jeder zweite (53,9 Prozent) gehört nach eigenen Angaben einer christlichen Kirche an, wie aus der am Freitag veröffentlichten Statistik des Bundestags hervorgeht. Dabei bekennen sich 192 Abgeordnete (27,1 Prozent) zur katholischen, 185 (26,1) zur evangelischen Kirche und 5 zu einer "sonstigen Konfession", wozu unter anderem orthodoxe und altkatholische Christen zählen. Darüber hinaus sind drei Muslime (0,4 Prozent) und 53 "Konfessionslose" (7,5) im Parlament. Ein Linken-Abgeordneter bezeichnet sich als Atheist. Von den 709 Abgeordneten machten gut 38 Prozent keine Angaben zur Religionszugehörigkeit. Unter den Fraktionen ist die Union weiterhin am stärksten konfessionell geprägt mit knapp 50 Prozent Katholiken und 36 Prozent Protestanten. Bei der SPD gibt es knapp 29 Prozent Protestanten und 18 Prozent Katholiken. Bei der FDP erreicht der Anteil der Katholiken mit 26 Prozent einen Höchststand, während jener der Protestanten leicht sinkt auf 30 Prozent. Die FDP ist damit nach der Union am stärksten konfessionell geprägt. Bei der AfD bekennen sich 13 evangelische und 15 katholische Abgeordnete zu einer Kirche, 12 Prozent bezeichnen sich als "konfessionslos". Mehr als die Hälfte der 92 Abgeordneten macht keine Angaben .

© SZ vom 16.12.2017 / KNA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: