Bürgerkrieg in Syrien:Vereinte Nationen bestätigen Chemiewaffeneinsatz

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Der für kommende Woche erwartete Expertenbericht der Vereinten Nationen wird den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien bestätigen. Das teilte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Freitag in New York mit.

Die Vereinten Nationen räumen letzte Zweifel darüber aus, dass im syrischen Bürgerkrieg Chemiewaffen zum Einsatz kamen. Es gebe "überwältigende" Beweise für einen Giftgasangriff, teilte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Freitag in New York mit. Der UN-Expertenbericht wird für kommende Woche erwartet.

Ban machte die Regierung in Damaskus zwar nicht direkt verantwortlich, warf dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad aber "viele Verbrechen gegen die Menschlichkeit" vor. Er könne sich jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht weiter öffentlich äußern, da er den Bericht noch nicht erhalten habe.

Auch die Chemiewaffen-Experten werden in dem Bericht kein Urteil über die Verantwortlichen für die Attacke abgeben, dem Magazin Foreign Policy zufolge allerdings Hinweise präsentieren, die auf Assad-Truppen schließen lassen. Da sich das Magazin dabei auf lediglich einen nicht genannten westlichen Offiziellen beruft, ist diese Einschätzung aber mit Vorsicht zu genießen.

Vor Bans Statement hatte ein UN-Sprecher erklärt, dass Syriens Antrag für den Beitritt zur Chemiewaffenkonvention nicht vollständig sei. Dies verhindere eine zügige Bearbeitung. "Wir versuchen, einige weitere Informationen zu erhalten, damit der Beitrittsprozess abgeschlossen werden kann." Welche Informationen fehlen, sagte der Sprecher nicht.

Bei der Suche nach dem Wann und Wie der Zerstörung der syrischen Chemiewaffenbestände ist noch keine Lösung in Sicht. Ungeachtet ihrer Differenzen in diesem Punkt halten die USA und Russland aber an einer umfassenden Friedenskonferenz zur Beendigung des Bürgerkrieges in Syrien fest. Das bekräftigten die Außenminister beider Länder, John Kerry und Sergej Lawrow, am Freitag, dem zweiten Tag ihrer Beratungen in Genf.

Am Montag wird Kerry dann nach Paris weiterreisen und sich mit seinen französischen und britischen Amtskollegen, Laurent Fabius und William Hague, treffen und das weitere Vorgehen im Syrien-Konflikt besprechen.

© Süddeutsche.de/AFP/Reuters/dpa/mane - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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