Bürgerkrieg in Syrien:Deutschland nimmt weitere 5000 Flüchtlinge auf

Hilfsorganisationen kritisieren Deutschland schon seit langem - die Regierung nehme zu wenige Flüchtlinge aus Syrien auf. Zumindest weiteren 5000 Syrern soll jetzt Zuflucht geboten werden. Pro Asyl bezeichnet den Plan als "herzloses Geschacher".

Deutschland will weitere 5000 Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien aufnehmen. Darauf haben sich die Innenminister von Bund und Ländern am Donnerstagabend auf ihrer Konferenz in Hannover verständigt. Delegationskreise bestätigten eine entsprechende Meldung der Tageszeitung Welt.

Danach soll die Lage im Frühjahr 2014 nochmals geprüft werden. Auf diesen Kompromiss hätten sich Union und SPD geeinigt. Bisher hat Deutschland sich bereits verpflichtet, 5000 Syrern einen gesichertem Aufenthaltsstatus zu bieten. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hatte sich aber bereits offen für eine Aufstockung gezeigt.

Die Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl kritisierte die beschlossene Aufnahme als unzureichend. Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt bezeichnete dies als das "unzureichende Ergebnis eines herzlosen Geschacheres um Zahlen". Angehörige der 55.000 in Deutschland lebenden Syrer hätten kaum eine Chance, zu ihnen in die Bundesrepublik zu kommen.

Über die Aufnahme syrischer Flüchtlinge in Deutschland wird seit Wochen gestritten. Vor allem Hilfsorganisationen drängen Deutschland angesichts der Situation in dem Bürgerkriegsland immer wieder, mehr Menschen aufzunehmen. Neben den 5000 Syrern mit gesichertem Aufenthaltsstatus haben sich seit 2011 mehr als 23.000 Syrer eigenständig nach Deutschland durchgeschlagen und Asyl beantragt.

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