Beschränkter Zugang zu Dokumenten:Göring-Eckardt warnt vor Instrumentalisierung des NSA-Ausschusses

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt warnt vor NSA-Untersuchungsausschuss mit reiner Alibi-Funktion. (Foto: dpa)

Die Opposition wehrt sich gegen Beschränkungen bei der Untersuchung des NSA-Skandals. Der NSA-Ausschuss dürfe sich "nicht zum Feigenblatt einer Regierung machen", sagt Grünen-Fraktionschefin Göring-Eckardt. Grüne und Linke wollen im Notfall juristisch vorgehen.

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, hat den NSA-Untersuchungsausschuss aufgefordert, den mangelnden Aufklärungswillen der Bundesregierung nicht hinzunehmen.

"Der NSA Untersuchungsausschuss darf sich nicht zum Feigenblatt einer Regierung machen, die Aufklärungswillen lediglich vortäuschen will", sagte Göring-Eckardt der Süddeutschen Zeitung. "Im Gegenteil: Gegenüber einer offensichtlich aufklärungsunwilligen großen Koalition hat dieser Untersuchungsausschuss eine zentrale Bedeutung und Verantwortung gegenüber den massenhaft überwachten Bürgerinnen und Bürgern."

Die Grünen würden deshalb "jede Einschränkung bei der Aufklärung des Spionage-Skandals, sei es bei der umfassenden Akteneinsicht oder bei der Zeugenvernehmung von Edward Snowden, mit aller Deutlichkeit zurückweisen". Auch die Koalitionsabgeordneten im Untersuchungsausschuss sollten "sich zu schade dafür sein, sich mit Informationskrümeln abspeisen zu lassen".

Der Spiegel hatte am Sonntag berichtet, dass die Bundesregierung dem NSA-Untersuchungsausschuss nur eingeschränkten Zugang zu ihren Akten gewähren will. Demnach sollten Informationen über ein No-Spy-Abkommen mit den USA den Parlamentariern vorenthalten werden. Begründet werde dies damit, dass es sich um ein "laufendes Verfahren" handelt.

Die Obleute der Grünen und der Linken im NSA-Ausschuss, Konstantin von Notz und Martina Renner, kündigten daraufhin an, sich dagegen zur Wehr zu setzen - notfalls auch mit Klagen beim Bundesgerichtshof oder beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

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