Berlin:150 000 demonstrieren gegen TTIP

Für die Veranstalter ist es "die größte Demonstration, die dieses Land seit Jahren gesehen hat". Tatsächlich haben in Berlin weit mehr Menschen gegen das TTIP-Abkommen protestiert als erwartet.

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(Foto: Getty Images)

Sieht aus wie die Love Parade in früheren Zeiten, ist aber eine politische Demonstration: Mindestens 150 000 Menschen sind nach Angaben der Polizei in Berlin gegen das Freihandelsabkommen TTIP auf die Straße gegangen. Die Veranstalter sprachen sogar von 250 000 Menschen. Angemeldet waren nur 100 000 Teilnehmer. Der Platz an der Siegessäule, hier im Bild, war das Ziel des Protestzuges.

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Gestartet wurde die Demonstration am Morgen am Berliner Hauptbahnhof. Es waren so viele Menschen unterwegs, dass Zehntausende noch nicht losgelaufen waren, als die Spitze der Demonstration bereits das Ziel erreicht hatte. "Dies ist die größte Demonstration, die dieses Land seit vielen, vielen Jahren gesehen hat", sagte Christoph Bautz, der Vorstand der Bürgerbewegung Campact.

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Getragen wird der Protest von Umwelt- und Verbraucherschützern, Sozialverbänden und Gewerkschaften. Die Kritiker der Abkommen befürchten eine Aushöhlung europäischer Regeln und ein Sinken ökologischer und sozialer Standards. Sie fordern, die TTIP-Verhandlungen mit den USA zu stoppen und das mit Kanada verhandelte CETA-Abkommen nicht zu ratifizieren. Hier ziehen die TTIP-Gegner gerade durch das Brandenburger Tor.

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Einige der Teilnehmer hatten sich verkleidet. An der Spitze des Demonstrationszuges fuhren außerdem einige Traktoren.

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Die Polizei war mit etwa 1000 Beamten im Einsatz. Zwischenfälle gab es einem Sprecher zufolge nicht.

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Die EU und die USA verhandeln seit Juli 2013 über das TTIP-Abkommen, das durch den Wegfall von Zöllen, technischen Standards und Zulassungsvorschriften mehr Wachstum und neue Jobs schaffen soll, wie die Befürworter argumentieren. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte mit einer ganzzeitigen Anzeige in mehreren Tageszeitungen für das Abkommen geworben. "TTIP ist weder 'gut' noch 'böse'", hieß es darin. Verbände, Gewerkschaften und engagierte Bürger hätten bereits viel erreicht, etwa für deutlich mehr Transparenz in den Verhandlungen gesorgt. Gabriels klare Pro-Haltung wird in linken Kreisen und bei den Gewerkschaften seit Monaten kritisiert.

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