Außenminister:Lob für Gabriel

"Etwas französischer" müsse Deutschland in der Sicherheitspolitik werden. Für diese Forderung erntete der geschäftsführende Minister ungewohnten Beifall.

Von Mike Szymanski

BerlinDas Bekenntnis vom geschäftsführenden Außenminister Sigmar Gabriel (SPD), sich in sicherheitspolitischen Fragen künftig stärker auf Frankreich zubewegen zu wollen, ist bei Union und FDP gut angekommen. In einer Grundsatzrede hatte Gabriel gefordert, Deutschland müsse eine gemeinsame Linie mit Paris finden und in der Sicherheitspolitik "etwas französischer" werden. Präsident Emmanuel Macron dringt auf Reformen der EU. Er fordert unter anderem ein europäisches Verteidigungsbudget und eine gemeinsame Interventionstruppe. "Gabriels Rede räumt die peinlichen Wahlkampfsprüche der SPD in der Außenpolitik gründlich ab und bekennt sich dazu, dass Deutschland sicherheitspolitisch erwachsen werden, auch deutlich mehr tun muss. Das ist richtig so", sagte der FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff der SZ. Unions-Außenexperte Roderich Kiesewetter sagte, Gabriel verlange mit einer engeren Zusammenarbeit in Rüstungsfragen mit Frankreich eine Politik, die "er selbst nicht gelebt" habe. Im Wahlkampf hatte Gabriel sich deutlich gegen höhere Militärausgaben ausgesprochen.

© SZ vom 06.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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