Atomstreit mit Iran:Emirate nehmen neue Öl-Pipeline in Betrieb

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben eine neue Pipeline in Betrieb genommen, um bei einer möglichen Sperrung der Straße von Hormus weiter Öl exportieren zu können. Iran hatte gedroht, die Meerenge zu blockieren, falls der Streit um sein Atomprogramm eskaliert.

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben eine Pipeline in Betrieb genommen, über die sie im Falle einer Sperrung der Straße von Hormus weiter Öl exportieren könnten. Ein Regierungsbeamter sagte in Abu Dhabi, nach umfangreichen Tests sei nun erstmals Öl über die 360 Kilometer lange Pipeline transportiert und nach Pakistan verschifft worden.

Archivaufnahme der Straße von Hormus, einer Meerenge zwischen Persischem Golf (links im Bild) und Arabischem Meer. (Foto: dpa)

Iran hatte zuvor gedroht, die strategisch bedeutende Meerenge zwischen Persischem Golf und Arabischem Meer zu blockieren, falls der Streit um sein Atomprogramm eskalieren sollte. Der Vorsitzende des iranischen Generalstabs, General Hassan Firusabadi, erklärte, Teheran habe einen Krisenplan zur Schließung der Route.

Bislang nahmen alle Ölexporte der Emirate den Weg über die Straße von Hormus. Die Meerenge liegt zwischen Iran auf der einen und Oman und den angrenzenden Vereinigten Arabischen Emiraten auf der anderen Seite.

Die neue Pipeline hat mehr als drei Milliarden US-Dollar gekostet. Sie verbindet die Ölfelder von Abu Dhabi mit dem Emirat Fudschaira. Ihre Kapazität von derzeit 1,5 Millionen Barrel pro Tag soll später auf 1,8 Millionen Barrel steigen. Damit könnten 70 Prozent der Fördermenge von Abu Dhabi über Fudschaira exportiert werden.

Die Emirate sind der drittgrößte Exporteur innerhalb der Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC). Durch die Straße von Hormus werden täglich 17 Millionen Barrel Öl transportiert, ein Fünftel des weltweiten Bedarfs.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/mkoh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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