Asyl:Selfies mit Merkel

Die Bundeskanzlerin besucht eine Erstaufnahme-Einrichtung im Berliner Bezirk Spandau - und ist ein gefragtes Fotomotiv.

Von Martin Schneider

Wegen der Selfies, sagt der Mann von der Regierungsdelegation, komme die Frau Bundeskanzlerin später. Ungefähr hundert Flüchtlinge wollen mit ihrem Smartphone Angela Merkel fotografieren (), deswegen sei es ein wenig chaotisch. Erst als die Kanzlerin aus der Erstaufnahme-Einrichtung in Berlin-Spandau herauskommt, hebt sie die Hand und sagt zu einem jungen Mann, der sein Handy schon vor sich hält: "Einen Moment, ich muss jetzt erst noch was sagen." Sie sagt dann, dass die Berliner Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit ein Projekt anstoßen will, in dem Flüchtlingen mit guten Abschlüssen sofort nach der Bearbeitung des Asylantrags eine Arbeit vermittelt werden soll. Sie dankt den Mitarbeitern im Bamf, die unter "besonders schwierigen Bedingungen" arbeiteten, und findet, dass sich die Arbeiterwohlfahrt sehr liebevoll um die Bewohner in Spandau kümmere. Als Merkel geht, steht Arafat Hejazi aus Damaskus vor dem Heim und wischt über sein Smartphone. Er hat ein Video von der Kanzlerin gedreht. Aber er mache sich Sorgen um seine Tochter, zwölf Jahre, sie ist noch in der Türkei. Mohamad Kastantin steht daneben, seine drei Kinder sind noch in Damaskus. Sie haben versucht, mit der Kanzlerin zu reden. Aber natürlich wollten das alle. Dass sie da war, hat beide trotzdem gefreut. Ein schönes Zeichen sei das gewesen.

© SZ vom 11.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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