Ampel:Ich blink so frei

Für Malu Dreyer sind FDP und Grüne pflegeleichte Partner.

Von Heribert Prantl

Julia Klöckner und Malu Dreyer können sich nicht gut leiden. Eine große Koalition in Rheinland-Pfalz war deshalb von vornherein wenig wahrscheinlich. In Mainz läuft alles auf die Dreierkoalition zu: SPD plus FDP plus Grüne. Für die Dreyer-SPD sind die beiden Kleinen pflegeleichte Partner.

Warum? Die Grünen in Rheinland-Pfalz pfeifen auf dem letzten Loch; nach einem Absturz sondergleichen können sie froh sein, überhaupt noch im Parlament zu sitzen; ein Ministeramt vergoldet ihre herbe Niederlage. Und für den starken Mann der Landes-FDP, Volker Wissing, winkt im Mainzer Kabinett das Amt des Finanzministers; für einen Mann, der finanzpolitischer Sprecher der verblichenen FDP-Bundestagsfraktion war, ist das ein Traumjob; er wird ihn gut ausfüllen. Nun sagen ja manche der FDP nach, sie würde nicht nur ihre Großmutter, sondern auch noch den Großvater verkaufen, wenn sie dafür wieder in eine Regierung kommt. Das ist ein wenig bösartig. Die Offenheit der rheinland-pfälzischen FDP für neue Bündnisse ist jedenfalls der politischen Lage nach dem Einzug der AfD in die Parlamente angemessener als die Verweigerungshaltung der baden-württembergischen FDP.

Es ist nicht schändlich, wenn eine Partei sagt, dass sie regieren will. Schändlich ist, wenn sie dann nichts Gescheites daraus macht. Wenn einer das weiß, dann ist das die FDP.

© SZ vom 16.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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