Wimbledon:Du kommst hier nicht rein

F1 Grand Prix of Great Britain - Qualifying

Lewis Hamilton bei einer Pressekonferenz Anfang Juli.

(Foto: Getty Images)

Formel-1-Rennfahrer Lewis Hamilton verpasst das Herren-Finale in Wimbledon. Trotz Einladung darf er nicht in die königliche Box - wegen seines Outfits.

Was ist passiert?

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat das Wimbledon-Finale zwischen Novak Djokovic und Roger Federer verpasst, weil er sich nicht an die Kleiderordnung gehalten hat. Hamilton, der zum Finale des ältesten und prestigeträchtigsten Tennisturniers der Welt in die königliche Box eingeladen war, hatte gegen den Dresscode - Jackett und Krawatte - verstoßen.

"Aufgrund eines unglücklichen Missverständnisses in Bezug auf die Kleiderordnung in Wimbledon ist Lewis enttäuscht, das Herren-Finale verpasst zu haben", teilte sein Management wenig später mit. Die für den Fall der Fälle bereitliegende Ersatzkleidung soll Hamilton abgelehnt haben.

Was hatte er denn bitteschön an?

Ein Hemd mit blauen, rostroten und rosa Rosen. Vielleicht angelehnt an die klassische englische Teerose? Oder er hatte sich verhört? Bei Wimbledon handelt es sich immerhin um ein Rosen-, ähm Rasenturnier. Zu der hemdgewordenen Scheußlichkeit kombinierte der Rennfahrer einen cremefarbenen Hut mit schwarzem Hutband, Sonnenbrille und seinen charakteristischen Bling-Bling-Ohrstecker. Das trägt er zumindest auf dem Instagram-Foto, das er nach dem gescheiterten Einlass postete. Wenige Stunden zuvor hatte er noch voller Stolz seinen Instagram-Fans die königliche Einladung präsentiert.

An wem hätte er sich besser ein Beispiel genommen?

Wimbledon: Hugh Grant (rechts) und Bradley Cooper (links) in der Royal Box in Wimbledon.

Hugh Grant (rechts) und Bradley Cooper (links) in der Royal Box in Wimbledon.

(Foto: AP)

Zum Beispiel an Bradley Cooper und Hugh Grant. Cooper saß in cremefarbenem Anzug in der königlichen Box, Grant trug grau. Benedict Cumberbatch kam im taubenblauen Anzug mit mintgrüner Strickkrawatte. Und natürlich an David Beckham, der bei jedem seiner Besuche in Wimbledon als Stilvorbild hätte dienen können.

Former footballer David Beckham and his mother Sandra Beckham at the Wimbledon Tennis Championships in London

David Beckham mit seiner Mutter Sandra (in orange) in der Royal Box.

(Foto: REUTERS)

Warum hätte Hamilton es eigentlich besser wissen müssen?

Die Queen höchstpersönlich hatte Hamilton vor zwei Wochen bereits Nachhilfe in Etikette gegeben. Das kam so: Zu der Auszeichnung MBE ("Member of the Order of the British Empire") gehört auch ein gemeinsames Essen mit der britischen Königin.

"Ich habe mich gesetzt, sie war rechts von mir. Ich habe dann sofort mit ihr gesprochen, aber sie entgegnete: 'Nein, sie sprechen zuerst mit der Person zu ihrer Linken, ich hingegen mit der Person auf meiner rechten Seite. Danach können sie wieder auf mich zurückkommen", sagte Hamilton in einem BBC-Bericht. Die Königin spricht bei gemeinsamen Essen immer zuerst mit dem Ehrengast auf ihrer rechten Seite, bevor sie sich ihrem linken Tischnachbar widmet.

Trotz Zurechtweisung von höchster Stelle hatte der Rennfahrer einen schönen Abend: Hamilton sprach nach eigener Aussage mit Elizabeth II. über Freizeitgestaltung an Wochenenden, über Häuser und über Musik. "Sie ist wirklich cool", sagte er.

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