Vier Tote in Wellness-Center:Schießerei in Wisconsin ging Familienstreit voraus

Lesezeit: 1 min

Erst schlitzte er die Autoreifen seiner Frau auf, dann stürmte er ihren Arbeitsplatz und schoss wild um sich. In einem Wellness-Center im US-Bundesstaat Wisconsin hat ein Mann drei Frauen erschossen und dann Suizid begangen. Unter den Opfern ist auch seine Ehefrau.

Der blutige Amoklauf mit drei Toten in einem Wellnesscenter im US-Staat Wisconsin hat sich vermutlich an einem Familienstreit entzündet. Ein Gericht hatte erst am vergangenen Donnerstag entschieden, dass sich der 45 Jahre alte Schütze von seiner Frau fernhalten muss, die in dem Schönheitssalon in Brookfield arbeitete. Nun hat ern seine Ehefrau an deren Arbeitsplatz erschossen. Überdies waren am Sonntag (Ortszeit) vier Menschen verletzt worden. Der Täter hatte sich nach der Bluttat selbst erschossen.

Der 45-Jährige war vor zwei Wochen von seiner Frau angezeigt worden, nachdem er die Reifen ihres Wagens aufgeschlitzt hatte. Er sei bereits zuvor durch Gewalt gegen seine Ehefrau aktenkundig geworden, teilte die Polizei mit. Zu den Auflagen des Gerichts zählte auch, dass er seine Waffe abgeben musste. Der Polizeichef von Brookfield, Dan Tushaus, wollte sich zunächst nicht zum möglichen Motiv des Mannes äußern. "Ich kann sagen, dass wir keine weiteren Verdächtigen suchen", erklärte er. "Jeder im Ort kann sich wieder sicher fühlen." Er sprach von einer "sinnlosen Tat eines Einzelnen".

Die Behörden waren am Sonntagvormittag zu dem Schönheitssalon gerufen worden, der vermutlich von dem Schützen in Brand gesetzt worden war. Im Innern fanden Beamte die drei toten Frauen. Eine Propangasflasche hatten die Ermittler zunächst für einen selbst gebauten Sprengsatz gehalten, woraufhin sie ein Kommando zur Bombenentschärfung alarmierten. Nach einer sechsstündigen Suche fanden die Beamten schließlich den toten Amokläufer.

Die Bluttat ereignete sich etwa einen Kilometer von einem Hotel entfernt, in dem ein Bewaffneter im Jahr 2005 das Feuer auf die Teilnehmer eines Gottesdienstes eröffnet und sieben Menschen getötet hatte.

Im US-Staat Wisconsin ist es bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass ein Bewaffneter das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet hat. Im August hatte ein Angreifer in einem Sikh-Tempel südlich von Milwaukee sechs Menschen getötet, bevor er sich das Leben nahm.

© Süddeutsche.de/dapd/dpa/AFP/mane - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: