Versteigerung in London:Bonds Unterwasser-Auto bringt mehr als eine halbe Million Euro

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Der Lotus Esprit aus dem Film "Der Spion, der mich liebte". (Foto: REUTERS)

Mit der Lizenz zum Tauchen: Für 650.000 Euro wurde jetzt der legendäre Unterwasser-Lotus aus dem Bond-Film "Der Spion, der mich liebte" versteigert - dabei hat das Auto aus dem Jahr 1977 einen großen Haken.

Er steht in der Ahnenreihe der legendären James-Bond-Dienstwagen gleich neben dem Aston Martin DB5 aus "Goldfinger": James Bonds spektakuläres Unterwasser-Auto "Lotus Espirt S1" aus dem Film "Der Spion, der mich liebte" ist versteigert worden. Nach intensivem Bieterkampf erhielt ein Telefonbieter bei 550.000 Pfund (etwa 650.000 Euro) den Zuschlag für das Gefährt aus dem zehnten James-Bond-Agententhriller von 1977.

Ein Sprecher des Auktionshauses RM Auctions Europe in Battersea im Süden Londons zeigte sich sehr zufrieden mit dem erzielten Preis, obwohl zuvor bis zu einer Million Euro erwartet worden waren. Der Lotus Esprit S1 sieht zwar aus wie ein Auto, kann aber theoretisch nur als U-Boot benutzt und nicht auf der Straße gefahren werden, hieß es.

In dem zehnten Bond-Film nutzte Roger Moore in seiner Rolle als britischer Spion den weißen Wagen, um den Schüssen seiner Verfolger aus einem Hubschrauber zu entkommen. In der Szene fragt er seine Beifahrerin, die sowjetische Agentin Anya Amasova, "Can you swim?" - dann fährt er mit Vollgas ins Meer hinein. Unter Wasser verwandelt sich das Auto in ein voll funktionsfähiges U-Boot mit besonderer Funktion. Mittels Knopfdruck aktiviert Bond einen Mini-Marschflugkörper, mit dem er den Helikopter der Verfolger abschießt und kommentiert: "It's time we said goodbye to an uninvited guest."

Bei dem Filmfahrzeug handelt es sich um eine Spezialanfertigung. Spezialisten verwandelten die Hülle eines Lotus-Esprit-Bodykits in ein funktionstüchtiges, autonom operierendes Unterwassergefährt. 100.000 Dollar (heute etwa 380.000 Euro) kostete der Umbau. Ein pensionierter Navy Seal führte für Hauptdarsteller Roger Moore die kamerawirksamen Tauchfahrten vor den Bahamas durch.

Doch die Karriere des Unterwasserfahrzeugs endete nach den Dreharbeiten zum Film wenig spektakulär in einer Lagerhalle auf Long Island im US-Bundesstaat New York. Dort rostete der schwimmende Filmstar jahrelang vor sich hin - bis er im vergangenen Jahr zufällig wiederentdeckt wurde. Als die auf Jahre im voraus bezahlten Gebühren aufgebraucht waren, stieß der Besitzer der Halle den gesamten Inhalt per Blind-Versteigerung ab. Ein Paar aus New York schlug für einen geringen Betrag zu - und fand unter ziemlich viel Gerümpel den legendären Unterwasser-Lotus.

© Süddeutsche.de/dpa/jst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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