Verschwendungsvorwürfe in Limburg:Besucher entlasten Bischof Tebartz-van Elst

Verschwendungssucht? Limburgs Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in der Kritik (Foto: dpa)

Ein millionenschwerer Amtssitz, teure Luxusreisen: Der Limburger Bischof Tebartz-van Elst ist wegen angeblicher Verschwendung umstritten. Eine Besuchergruppe hat die kirchlichen Gemächer nun besichtigt - und entlastet den Geistlichen.

Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst musste sich in den vergangenen Monaten viel Kritik gefallen lassen: Spötter sprachen von seinem millionenteuren Amtssitz als "Kronprinzenpalais". Andere kritisierten teure Koi-Karpfen im bischöflichen Fischteich und prangerten Erste-Klasse-Flüge nach Fernost an.

Nach Meinung von Kritikern ist vor allem der Umbau des Gebäudekomplexes auf dem Limburger Domberg zu großzügig und teuer geraten. Seit einigen Tagen übt sich der Kirchenmann nun in Demut. Er gibt Fehler zu und entschuldigt sich. Jetzt hat Tebartz-van Elst auch Einblicke in seinen neuen Amtssitz gewährt.

Die erste Besuchergruppe, die am Donnerstag beim Tag der Offenen Tür durch Amtszimmer und Privatkapelle geführt wurde, war sich jedoch weitgehend einig, dass von übertriebenem Bling-Bling keine Spur zu sehen sei. "Das ist ziemlich bescheiden, da ist ja mein Büro größer", sagte etwa Bruno Diedert aus Koblenz beim Blick in das Arbeitszimmer des Bischofs. Kritische Stimmen zur Ausstattung waren kaum zu hören.

Der Bischof höchstselbst begrüßte die Besucher nach dem Rundgang. "Wir haben nichts zu verstecken", sagte er. Auch Journalisten durften entgegen der Ankündigung an der Besichtigung teilnehmen.

Die mit ursprünglich mit 5,1 Millionen Euro veranschlagten Baukosten hatten sich mehr als verdoppelt, vor allem wegen der aufwendigen Sanierung historischer Bausubstanz, wie der Pressesprecher des Bistums sagte. "Mit zehn Millionen werden wir nicht auskommen. Aber die 20 Millionen, von denen in Medienberichten zu lesen war, sind aus der Luft gegriffen." Genaue Zahlen sollen in den kommenden Wochen veröffentlich werden.

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