Verbrechen nach 20 Jahren aufgeklärt:Mann gesteht Sexualmord in Abschiedsbrief

Ein Suizid hat die Polizei auf die Spur eines seit mehr als 20 Jahren gesuchten Mädchenmörders geführt. In seinem Abschiedsbrief gestand ein 63-Jähriger, 1991 eine 15-Jährige vergewaltigt und getötet zu haben.

Im Mai 1991 wurde die 15-jährige Andrea Steffen verschleppt, vergewaltigt und getötet. Nun, mehr als 20 Jahre nach dem Sexualmord an der jungen Tramperin aus der Uckermark, hat die Polizei das Verbrechen aufgeklärt. Ein 63-jähriger Mann aus der Region habe in seinem Abschiedsbrief zugegeben, das Mädchen missbraucht und umgebracht zu haben, teilte der Chef der Neuruppiner Staatsanwaltschaft, Gerd Schnittcher, in Eberswalde mit.

"Er hat sich Anfang Dezember 2011 vor einen Schnellzug geworfen", erklärte Schnittcher weiter. Im Auto des Mannes, das er an der Bahnstrecke Berlin-Bernau zurückgelassen hatte, wurde später der Abschiedsbrief gefunden. Darin gesteht der 63-Jährige das grausame Verbrechen an der Teenagerin.

Mehr als 19 Jahre lang hatten die Ermittler keine heiße Spur in dem Fall. Per Massenspeicheltest unternahmen sie im März 2011 einen erneuten Versuch, den Sexualmord aufzuklären. Zwar wurde der Täter bei der Untersuchung nicht erfasst, weil er aus der Uckermark weggezogen war. Die Kriminalpolizei vermutet jedoch, dass der Test und die Medienberichterstattung den Mann unter Druck setzten.

"Mit den Angaben aus dem Abschiedsbrief, die wir überprüft haben, konnten wir den Fall jetzt abschließend aufklären", bestätigte der Chefermittler der Eberswalder Mordkommission, Axel Hetke.

© Süddeutsche.de/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: