Verbrechen in Berlin:Mann verwahrt Leichenteile in seiner Wohnung

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"Mord im Zuge von sadomasochistischen Sexualpraktiken": Am Montag entdeckten Beamte in einer Wohnung in Berlin die zerstückelte Leiche eines 37-jährigen Mannes. Als dringend tatverdächtig gilt ein 43-Jähriger - der sich mit seinem späteren Opfer offenbar zum Sex verabredet hatte.

Am Montag war die zerstückelte Leiche in einer Wohnung in Berlin-Mariendorf entdeckt worden. Nun scheint der Hintergrund des grausigen Verbrechens an einem 37-Jährigen klar: "Der Mord an dem Mann ist im Zuge von sadomasochistischen Sexualpraktiken begangen worden", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, an diesem Mittwoch.

Dringend tatverdächtig ist ein 43-Jähriger, der in der betreffenden Wohnung lebte. Beamte wollten den Mann zum Verschwinden von Carsten S. befragen und stießen dabei auf die Leichenteile. Der mutmaßliche Täter wurde mit schweren Verletzungen angetroffen: Nachdem sich die Polizei bei ihm angekündigt hatte, versuchte er offenbar, sich mit einem Messer das Leben zu nehmen. Der Mann wurde zunächst in ein Krankenhaus eingeliefert. Am Dienstag sei gegen ihn Haftbefehl wegen Mordes erlassen worden, hieß es von Seiten der Staatsanwaltschaft.

Leiche lag seit Wochen in der Wohnung

Der Mann soll die Leiche seines Opfers nach der Tat geschändet haben. Nach Informationen der Bild-Zeitung und der B.Z. entdeckten Polizeibeamte den abgetrennten Kopf des Bankangestellten gekocht in einem Topf. Weitere Gliedmaßen seien separat verstaut worden, manche auch entsorgt, hieß es weiter.

Die genaue Todesursache wird derzeit noch geklärt. "Die Tatsache, dass die Leiche seit Wochen in der Wohnung gelegen hat, erschwert die Ermittlungen", erläuterte Steltner. Hinweise auf Kannibalismus gebe es aber keine. Dennoch geht die Staatsanwaltschaft aufgrund der Beweis- und Indizienlage von einer vorsätzlichen Tötung aus.

Der Staatsanwaltschaft zufolge hatten sich die beiden Männer vor der Tat zum Sex verabredet. Bereits am 1. Januar 2012 war Carsten S. verschwunden. Der Kreuzberger hatte gegen 23:30 Uhr noch einen höheren Geldbetrag an einem Bankautomaten am Mehringdamm abgehoben, wie die Polizei mitteilte. Ab dem 2. Januar war dann das Handy abgeschaltet, und es fehlte jede Spur von ihm. Der Lebenspartner des Mannes gab schließlich eine Vermisstenanzeige auf.

In einem öffentlichen Aufruf bat die Polizei bei der Suche um Mithilfe. Im Zuge der Ermittlungen entstand dann der Verdacht auf ein Tötungsdelikt.

© Süddeutsche.de/dapd/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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