Vaterglück:Harter Kerl, gefühlsduseliger Vater

Beim ersten Kind gehen nicht nur Mark Zuckerberg die Gefühle durch. Ein Auswahl prominenten Vaterglücks.

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(Foto: dpa)

Til Schweiger Dass in diesem harten Kerl ein weiches Herz schlägt, ist ja jedem klar, der beim Betrachten des Berufs-Machos Til Schweiger den Blick vom kantigen Kinn auf dessen niedliches Grübchen gleiten lässt. Schon der Lebensweg spricht für sich: Zivildienst, (abgebrochenes) Lehramtsstudium, Germanistik (!): Auch wenn Schweigers "Tatort"-Folgen die brutalsten sind, auch wenn seine Brustmuskeln aus den tiefen Ausschnitten seiner Shirts quillen: Der Mann ist herzensgut. Das wissen wir seit seinem Engagement gegen Kinderarmut und für Flüchtlingskinder, aber wir hätten es schon wissen können, seit er 2001 als damals dreifacher Vater erklärte: "Ich bin der liebe Papa. Ich kann einfach nicht rumbrüllen." Zu Leuten, die nicht seine Kinder sind, wird Schweiger, 51, aber schon mal böse: Die gehen ihm "auf den Sack" - "ey" - "echt!" Das ist bestimmt ein pädagogischer Trick: Die herzige Beziehung zur jungen Generation profitiert davon, dass er sich auch sprachlich nicht so weit von ihr entfernt hat. Christina Berndt

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(Foto: Michael Kappeler/dpa)

Robbie Williams Nein, ein wahrer Künstler kennt kein Glück. Erst recht nicht, wenn er Robbie Autoaggression Williams heißt. Ach, Robbie hatte es auch nicht leicht. In den Neunzigern musste er als Take-That-Hampelmann das sexistische Geschrei von verdorbenen Frauen ertragen, "Ich will ein Kind von dir" war da noch harmlos. Also drogte er sich zu und trank und rauchte, bis man ihn aus der Band schmiss. Später glaubte er an Ufos, datete Geri Halliwell und prügelte sich. Aber wozu gibt es Kinder? Die hübschen nicht nur das Profilbild auf, sie machen die Eltern auch endlich zu glücklichen Menschen. Williams, auch schon 41, hätte man zwar eher eine postnatale Depression zugetraut als manisches Glücksgebrabbel, es kam jedoch anders. Von dem Wochenbett-Liveticker, den er zur Geburt seines zweiten Kindes im Oktober 2014 eingerichtet hatte, ist vor allem ein Satz in Erinnerung geblieben: "Das Universum hat sich uns gezeigt." Merke: Glück ist das neue Unglück. Friederike Zoe Grasshoff

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(Foto: Getty Images)

Russel Crowe Russell Crowe, 51, ist der härteste aller Hunde. Viel härter etwa als Russell Terrier. Der Neuseeländer, den alle - selbst er selbst - für einen Australier halten, spielt Cops, Boxer, Kapitäne oder Mörder. Außerdem war er schon "Gladiator", "Noah" und "Robin Hood". Um sich auf solche Rollen vorzubereiten, genügt es nicht, die Drehbücher zu lesen. So was muss man leben. Die Akte Crowe also verzeichnet diverse Schlägereien sowie 2005 eine Anklage wegen Körperverletzung und Waffenbesitzes (er hatte einen Concierge mit einem Handy beworfen). Zum Glück wird sein method acting zu Hause etwas abgefedert: "Man kratzt sich am Kopf und überlegt, wie man jemals ohne 40 oder 50 Knuddeleien am Tag leben konnte", sagt Crowe über seine zwei Söhne (elf und neun). Und die Concierges dieser Welt kratzen sich am Kopf und überlegen, was alles passieren hätte können, wenn Knuddel-Crowe nicht die zwei Weichmacher hätte. Einer seiner jüngsten Filme hieß jedenfalls "Broken City". Martin Wittmann

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(Foto: Getty Images)

Dieter Bohlen Der Musikproduzent, 61, sechsfacher Vater, sagt es den Leuten einfach, wenn er sie am liebsten als Blumenkompost in seinem Garten vergraben würde. Trotzdem strömen seit Jahren mehr oder minder begabte Musiker in seine Castingshow, um sich dann anzuhören, ihr Gesang klinge, als pinkle ein Schaf an einen Elektrozaun, ihre Ausstrahlung gleiche der einer Gummiwurst. Ein Schock also, als sich Bohlen nach der Geburt seines ersten Sohnes von seinem Persönlichkeitskonzept verabschiedete. "Diesen alten Bohlen wird's nie wieder geben. Ich war mein ganzes Leben auf der Suche. Ich hatte immer das Gefühl, ich bin nicht glücklich, es muss noch was Besseres geben. Dieses Gefühl ist weg, meine Suche beendet", sagte er 2006 im Bunte-Interview. Aber Bohlen war nur kurz weich wie Blumenkompost. Bei ihrer Stimme, sagte er bald darauf zu einer Kandidatin, "müssen wir uns nicht wundern, wenn die Geburtenrate zurückgeht". Laura Hertreiter

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(Foto: Britta Pedersen/dpa)

Bushido Der Rapper Bushi do, 37, bevor er Vater wurde: "Ich bin von Geburt an ein Riese mit braunen Augen / zerquetsche Köpfe wie Trauben zwischen Zeigefinger und Daumen / Töte deine Lebensart mit meiner schwarzen Saat" ("Nutte Bounce") "Guckt mir zu, wie ich jeden deiner Homies erschieß'" ("Electro Ghetto") "Ich ficke dich, du Student" ("Sex in the City") "Ich sperr dich ein wie Natascha Kampusch" ("Eine Nummer für sich") "Ich lass dich bluten wie die Typen aus den Twin Towers" ("11. September") "Ein Sch*** in den A***, ein Sch*** in den Mund/Ein Sch*** in die F***, jetzt wird richtig geb***" ("Gangbang") Der Rapper Bushido, nachdem der Vater wurde: "Du bist mein Sonnenschein, mein Augenlicht/ Ich geb' mein ganzes Leben nur für Dich" (aus dem Lied für seine Tochter "Aaliyah") Martin Zips

© SZ vom 05.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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