USA:Vater soll Kind absichtlich im Auto zurückgelassen haben

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In Georgia steht ein Vater unter Mordverdacht, weil er seinen 22 Monate alten Sohn bei 30 Grad im Auto zurückließ. Das Kind starb an einem Hitzeschlag. Der Mann gab an, den Jungen "vergessen" zu haben - doch bei der Anhörung verstrickt er sich in Widersprüche.

  • 22 Monate alter Junge stirbt nach Hitzeschlag im Auto
  • Vater des Kindes steht unter Mordverdacht
  • Eltern des Kindes recherchierten zuvor im Netz, wie lange es dauert, bis ein Tier in einem heißen Wagen stirbt

Kind stirbt nach Hitzeschlag

Ein 33 Jahre alter Mann war im Juni verhaftet worden, nachdem er seinen 22 Monate alten Sohn auf dem Parkplatz seiner Arbeitsstätte bei Atlanta im US-Bundesstaat Georgia bei Temperaturen von mehr als 30 Grad stundenlang im Auto gelassen hatte. Nach eigener Darstellung hatte er vergessen, den Jungen am 18. Juni im Kindergarten abzuliefern, und den Fehler erst nach Feierabend bemerkt. Auf der Rückfahrt sei ihm der leblose Körper auch erst nach einigen Minuten aufgefallen, woraufhin er sofort angehalten und Hilfe gerufen habe.

Richter zweifelt Version des Vaters an

Richter Frank Cox äußerte erhebliche Zweifel an dieser Version der Geschichte: Er fragte, wie der Mann in seinen Geländewagen habe steigen und weiterfahren können, obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits die Totenstarre eingesetzt und ein beißender Gestank im Auto geherrscht haben müsse. Nach Aussage eines ermittelnden Polizisten soll der Verdächtige noch in dem Wagen mit mehreren minderjährigen Mädchen Sex-Botschaften auf dem Handy ausgetauscht haben. Auch soll er entgegen seinen Äußerungen an dem fraglichen Tag laut Überwachungsvideos mit dem Wagen zum Mittagessen gefahren sein.

Verdächtige Recherchen im Internet

Außerdem stellte sich im Zuge der Ermittlungen heraus, dass der Beschuldigte vor dem Vorfall im Internet Informationen über ein Leben ohne Kinder und Haftbedingungen in Gefängnissen eingeholt hatte. Darüber hinaus habe der Mann sich Videos über Tiere angesehen, die bei großer Hitze qualvoll im Auto verendeten. Ein Polizist sagte vor Gericht aus, weder der Vater noch die Mutter des Jungen hätten nach dessen Tod erkennbare Gefühlsregungen gezeigt.

Vater droht Todesstrafe

Bei einer Anhörung verwehrte das Gericht in Georgia dem verdächtigen Vater die Kaution. Außerdem kam auch die Möglichkeit zur Sprache, dass die Staatsanwaltschaft in dem Fall die Todesstrafe beantragen könnte, berichtete die Zeitung Atlanta Journal-Constitution. Die Mutter des Kindes befindet sich auf freiem Fuß. Wegen des immensen öffentlichen Interesses an dem Fall wurde die Anhörung am Donnerstag live von mehreren US-Fernsehsendern übertragen.

© SZ.de/dpa/AFP/jst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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