Universität von Virginia: Aufregung um Polizeigewalt gegen schwarzen Studenten

20-Jähriger bei Festnahme verletzt

Nein, diesmal ist niemand gestorben, diesmal sind in den Amateurvideos keine Schüsse zu hören und am Ende liegt kein lebloser Körper mit weißem Tuch bedeckt auf dem Boden. Dennoch sind am Mittwochabend hunderte Studenten auf dem Campus der Universität von Virginia zusammengekommen, um gegen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner zu demonstrieren.

Der Grund: Ein Kommilitone, der 20-jährige Martese Johnson, hatte versucht, einen Pub in der Nähe des Unigeländes zu betreten. Der Einlass wurde ihm verwehrt, dann wurde er von uniformierten Mitarbeitern der Behörde für Alkoholkontrolle (Alcoholic Beverage Control, ABC) festgenommen. Johnson werde öffentlicher Alkoholkonsum und Behinderung der Justiz vorgeworfen, berichtet die Washington Post.

Unbestätigt sind bislang Berichte von Twitter-Nutzern, dass Johnson festgenommen wurde, weil er einen gefälschten Ausweis vorgezeigt hatte. Ein Video zeigt, wie er die Uniformierten auf dem Boden liegend als Rassisten beschimpft.

Gouverneur ordnet Untersuchung an

Warum die Männer den Studenten zu Boden drückten und warum Johnsons Gesicht nach dem Vorfall blutüberströmt war, konnte die ABC bisher nicht beantworten. Der Gouverneur von Virginia hat eine Untersuchung des Falls angeordnet.

Johnson gilt CNN zufolge als ausgezeichneter Student, ist im dritten Unijahr, und engagiert sich in verschiedenen Studentenausschüssen. Im Netz ist die Empörung groß, dass nicht einmal ein fleißiger, engagierter junger Mann vor Polizeigewalt nicht sicher sei. Unter den Hashtags #MarteseJohnson und #BlackLivesMatter machten viele ihrem Ärger Luft: