Es begann mit einem fauligen Gestank, der sich auf den Fluren des "Woodstream Village" ausgebreitet hatte. Mehrere Bewohner des Luxusapartmentkomplexes im Südosten von Denver beschwerten sich darüber beim Gebäude-Management. In einem ungenutzten Aufzug entdeckten Wartungsmitarbeiter dann den Grund für den beißenden Geruch: Sie fanden die stark verweste Leiche des 82 Jahre alten Isaak K.
K. galt seit Anfang Juli als vermisst. Er litt unter körperlichen Gebrechen und an einem Frühstadium von Demenz, wie seine Tochter nach seinem Verschwinden in einem TV-Interview andeutete. Das mag erklären, warum K. nur wenige Meter von seinem Wohnort entfernt in den Lift zu einem Parkhaus stieg, das wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war. Aber nicht, warum er dort sterben musste.
Am 6. Juli, dem Morgen nach seinem Verschwinden, drückte Isaak K. binnen acht Minuten zweimal auf den Alarmknopf im Aufzug, um 9.09 Uhr und um 9.17 Uhr. Wie die Denver Post berichtet, erhielt er keine Antwort.
Zwei Aufzüge wurden kontrolliert, es waren allerdings die falschen
Die Polizei muss nun klären, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Seit 1981 muss in Denver jeder Aufzug mit einem Alarmknopf und einer Sprechanlage ausgestattet sein, die wiederum direkt mit der Feuerwehr oder mit einer Überwachungsfirma verbunden sein müssen. Die Feuerwehr erhielt in diesem Fall allerdings keine Nachricht.
Der Notruf ging wohl direkt an die Firma MEI Total Elevator Solutions, die den Aufzug für das "Woodstream Village" überwacht. Das Unternehmen gab den Notruf offenbar an das Woodstream-Management weiter. Wie der lokale Fernsehsender Denver 7 unter Berufung auf die Polizei meldet, sollen Woodstream-Mitarbeiter daraufhin auch zwei Aufzüge in dem Gebäude kontrolliert haben, aber nicht den dritten, der zu dem ungenutzten Parkhaus führt - und wo Isaak K. feststeckte.