37 Verletzte, mehr als zehn Tote befürchtet
Im Osten Frankreichs sind bei einem Zugunglück mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Ein TGV-Schnellzug entgleiste am Samstag bei einer Testfahrt im Elsass nahe der deutschen Grenze, wie die örtliche Präfektur mitteilte. Nach Angaben der französischen Bahngesellschaft SNCF wurden 37 Menschen verletzt, zwölf von ihnen schwer.
In dem Schnellzug befanden sich auch Kinder. Ein SNCF-Sprecher sprach am Sonntag von "einigen Kindern". Die regionale Nachrichten-Website France Bleu Alsace hatte gemeldet, mindestens ein Kind sei getötet worden. Dies wurde von der Bahngesellschaft bislang nicht bestätigt.
Das Unglück ist das schwerste des französischen Hochgeschwindigkeitszuges seit seiner Inbetriebnahme 1981.
Noch ist unklar, wie viele Menschen überhaupt an Bord des Zuges waren. Es müsse erst noch geklärt werden, wie viele Menschen unberechtigt in dem Zug gewesen seien, sagte ein Bahnsprecher. Insgesamt sollen nach ersten Angaben der Bahngesellschaft etwa 50 Menschen an Bord gewesen sein.
Am Samstagabend wurden noch fünf Menschen vermisst. Das sagte Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal am Unfallort. Einige von ihnen würden unter den umgestürzten Waggons des entgleisten TGV-Schnellzugs vermutet.
Unfallursache: überhöhte Geschwindigkeit
Grund für den Unfall war den Angaben nach überhöhte Geschwindigkeit. Ermittlern zufolge war der silberfarbene Schnellzug mit einer Geschwindigkeit von 350 Stundenkilometern unterwegs, als er entgleiste. Ein Teil des Zugs stürzte in den Kanal Marneau Rhin. Warum der Zug zu schnell fuhr, war unklar.
Wie französische Medien unter Berufung auf die Präfektur des Départements Bas-Rhin in Straßburg berichteten, kippte der Schnellzug um und fing Feuer.
Der Unfall ereignete sich in Eckwersheim, wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Dort verläuft ein Abschnitt der Schnellzugstrecke von Paris nach Straßburg, der im April 2016 in Betrieb gehen soll.