Unfall in den österreichischen Alpen:Bergung des verunglückten Forschers aus Jack-Daniel's-Höhle schwierig

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Mehrere Bergretter bereiten sich am Einstieg der Jack-Daniel's-Höhle auf die Bergungsaktion vor: Ein polnischer Höhlenforscher ist verunglückt. (Foto: dpa)

Erst wenige Wochen ist es her, dass mehr als 200 Bergretter einen verletzten Forscher aus der Riesending-Höhle geholt haben. Nun ist erneut ein Höhlenforscher verunglückt - und wieder ist die Rettung kompliziert.

  • In der Jack-Daniel's-Höhle in den österreichischen Alpen bei Salzburg ist ein Höhlenforscher verunglückt. Der Mann aus Polen stürzte einige Meter ab.
  • Unter schwierigen Bedingungen hat in der Nacht zum Freitag die Bergung des verunglückten Forschers begonnen.
  • Der Fall erinnert an die spektakuläre Rettungsaktion, bei der im Juli ein Forscher aus der Riesending-Höhle geborgen wurde.

Polnischer Höhlenforscher in Jack-Daniel's-Höhle verletzt

Mehrere Wochen nach der dramatischen Rettung des deutschen Höhlenforschers Johann W. ist in den österreichischen Alpen ein Höhlenforscher verunglückt. Ein Mann aus Polen stürzte in der Nacht zum Donnerstag in der sogenannten Jack-Daniel's-Höhle bei Salzburg in etwa 250 Metern Tiefe mehrere Meter ab und verletzte sich schwer, wie die Bergrettung am Donnerstag mitteilte.

Der Verunglückte gehörte laut der österreichischen Presseagentur APA einer Gruppe von sechs polnischen Forschern an, die in der Höhle unterwegs waren. Er zog sich Bein- und Brustverletzungen sowie eine Gehirnerschütterung zu, ist aber inzwischen von einem Arzt "stabilisiert und versorgt" worden, sagte eine Sprecherin der Bergwacht der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Außerdem ist einer seiner Landsleute bei dem jungen Mann.

Bergung unter schwierigen Bedingungen

Mittlerweile ist die Bergung des Verletzten in vollem Gange - allerdings ist die Rettungsmission kompliziert. Etwa 70 Bergungskräfte bemühten sich seit Donnerstagabend, einen Engpass in der Höhle zu erweitern, um den 27-Jährigen abtransportieren zu können, so die Sprecherin weiter. Wie schon am Vortag behinderte außerdem schlechtes Wetter die Bergungsarbeiten. Den Angaben der Sprecherin zufolge könnte die Aktion dennoch am Samstag abgeschlossen sein.

Die Höhle und ihr ungewöhnlicher Name

Die Jack-Daniel's Höhle wurde von den beiden polnischen Höhlenforschern Jacek "Jack" Wiśniowski und Daniel Oleksy entdeckt und ist nach ihnen benannt. Die Höhle ist mehr als zehn Kilometer lang und knapp 750 Meter tief, damit ist sie eine der längsten und tiefsten Höhlen des Tennengebirges und wurde von polnischen Teams erforscht.

Parallelen zur Riesending-Bergungsaktion

Im Juni hatte die beispiellose Bergungsaktion für den Höhlenforscher Johann W. für Schlagzeilen gesorgt. Der 52-Jährige war in der Riesending-Schachthöhle in Bayern bei einer Exkursion durch einen Steinschlag in rund 1000 Metern Tiefe am Kopf verletzt worden.

Die Rettung unter Beteiligung von 202 Höhlenrettern aus fünf Ländern in der Nähe von Berchtesgaden dauerte insgesamt elf Tage. Mehr als 700 Menschen waren insgesamt daran beteiligt. Inzwischen verschließt ein Stahlgitter den Zugang zur Riesending-Schachthöhle. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass ungeübte Abenteurer aus Neugier einsteigen und sich so in Lebensgefahr begeben könnten.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/sks/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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