Unfall bei Karlsruhe:Baden-Württemberg: Vier Tote bei Kollision von Kleinflugzeug und Hubschrauber

  • Der Zusammenstoß ereignete sich gegen Mittag bei Karlsruhe in Baden-Württemberg.
  • Bei den verunglückten Maschinen handelt es sich um einen Rettungshubschrauber und ein kleines Sportflugzeug.
  • Die Ursache für das Unglück ist noch unklar.

Ein Kleinflugzeug und ein Hubschrauber sind unweit Oberhausen-Rheinhausen und Philippsburg (Baden-Württemberg) in der Luft zusammengestoßen. Vier Insassen kamen dabei ums Leben. Nach Angaben der Polizei und Staatsanwaltschaft handelt es sich bei den Toten um zwei Deutsche und zwei Schweizer. In dem Rettungshubschrauber saßen ein 46 Jahre und ein 27 Jahre alter Pilot, beide aus Bayern. Das Kleinflugzeug war besetzt mit einem 61 Jahre alten Piloten und seinem 48-jährigen Flugschüler aus der Schweiz.

Beide Maschinen seien zwischen Rheinhausen und dem Erlichsee, in der Nähe eines Kieswerks, abgestürzt, teilte die Polizei mit. Bei dem Hubschrauber handele es sich um eine Maschine der Deutschen Luftrettung (DRF), das Flugzeug sei ein kleines Sportflugzeug gewesen. Wie es zu dem Zusammenstoß kommen konnte, ist bisher unklar.

Das Unglück ereignete sich gegen Mittag über unbewohntem Gebiet. Bei dem Zusammenstoß fielen zahlreiche Wrackteile auf die umliegenden Felder und in einen See. Rettungskräfte und Polizei waren mit einem Großaufgebot am Ort, auch zwei Hubschrauber und ein Boot waren im Einsatz. "Wir haben es mit einem großen Trümmerfeld zu tun", sagte ein Sprecher der Polizei. Die Feuerwehr brauchte mehrere Stunden, um die brennenden Teile zu löschen. Alleine elf Fahrzeuge kümmerten sich um den Nachschub mit Löschwasser, sagte der Sprecher der Kreisfeuerwehr, Edgar Geißler. "Es ist ein schreckliches Ereignis, man kann das noch gar nicht einschätzen", sagte der Bürgermeister der Gemeinde Oberhausen-Rheinhausen, Martin Büchner.

Nach Angaben der DRF war der Helikopter zu einem Trainingsflug vom Baden-Airpark aus gestartet, etwa 60 bis 70 Kilometer vom Unglücksort entfernt. Dorthin hätte er eigentlich auch zurückkehren sollen. "Die DRF Luftrettung ist durch den tragischen Unfall zutiefst betroffen und trauert um die Verstorbenen", hieß es von dort. Das Sportflugzeug war auf dem Weg von Basel nach Speyer gewesen. Laut dem Geschäftsführer des Flughafens, Roland Kern, hatte der Flugleiter den Piloten des Sportflugzeugs, noch auf den Helikopter hingewiesen. Er habe die Antwort bekommen: "Habe Hubschrauber nicht in Sicht." Das seien die letzten Worte des Piloten gewesen.

Beide Insassen des Helikopters seien sehr erfahrene Berufs-Hubschrauberpiloten gewesen, sagte eine DRF-Sprecherin. Die beiden hätten sich auf einem Trainingsflug befunden. Der 27-Jährige wurde dabei von dem 46-Jährigen in den Umgang mit diesem Hubschraubertyp eingewiesen. "Auffällig ist, dass der Hubschrauber völlig ausbrannte, das Flugzeug aber nicht", sagte ein Sprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU). Welche Schlüsse daraus zu ziehen seien, könne man noch nicht sagen.

Die Gemeinde im Norden des Landkreises Karlsruhe hat rund 9400 Einwohner. Das benachbarte Philippsburg ist auch als Standort eines Atomkraftwerks bekannt. Die Stadt hat mehr als 13 000 Einwohner.

Zusammenstöße von Flugzeugen sind äußerst selten. Zu einem der größten Unglücke dieser Art kam es 2002 in der Nähe von Überlingen am Bodensee, als bei der Kollision eines Fracht- und eines Passagierflugzeuges Dutzende Menschen ums Leben kamen.

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