Todesstrafe für Menschenhändler:223 Babys in China verkauft

Ein Mädchen kostet 2500 Euro, ein Junge tausend Euro mehr: Mehr als dreißig Menschen sind in China verurteilt worden, weil sie 223 Babys entführt und verkauft haben sollen. Die Anführerin der Bande wurde zum Tode verurteilt.

In China ist eine Frau wegen des Handels mit 223 Babys zum Tode verurteilt worden. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag berichtete, war die 51 Jahre alte Jiang Kaizhi Anführerin einer chinesischen Kinderhändlerbande. Die Menschenhändler haben laut Gerichtsurteil von 2009 bis August 2010 Babys in der südwestchinesischen Provinz Yunnan entführt und sie in der zentralchinesischen Provinz Henan verkauft. Das Gericht in Stadt Qujing verurteilte auch 35 Helfer der Frau.

Für einen Jungen erhielten die Babyhändler rund 30.000 Yuan (3750 Euro), für ein Mädchen nahmen sie laut Gerichtsurteil rund 20.000 Yuan (2500 Euro) ein. Im ländlichen China werden Jungen oftmals bevorzugt, weil sie nach chinesischer Tradition die Familie im Alter versorgen.

Das Strafmaß für die übrigen Mitglieder der Menschenhändlerbande reicht von drei Jahren Gefängnis bis zu lebenslänglich. Die Verurteilten, die zwischen 20 und 65 Jahre alt sind, sollen die Babys entführt, transportiert und mit ihnen illegalen Handel betrieben haben. Der Menschenhändlerring war im Januar 2011 von der Polizei ausgehoben worden.

© Süddeutsche.de/dpa/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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