Thailand:Wieder Bombe in Bangkok gefunden

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  • In Bangkok entschärft die Polizei einen Sprengsatz, der in einem Wohnhaus im Stadtzentrum versteckt war.
  • Der Anschlag mit 20 Toten am Erawan-Schrein liegt gerade eine Woche zurück.
  • Die Täter sind weiterhin auf freiem fuß.

Bombenentschärfer im Einsatz

Eine Woche liegt der schwere Bombenanschlag in Bangkok zurück - jetzt hat die Polizei in der thailändischen Hauptstadt einen weiteren Sprengsatz gefunden und entschärft. Es sei eine Anzeige eingegangen, die die Sicherheitskräfte zu dem Sprengsatz in einem Haus nahe einer Hauptstraße geführt habe, sagte der Chef des Bombenräumdienstes.

Zweites Video aufgetaucht

Bei dem Attentat am vergangenen Montag am bekannten Erawan-Schrein im Stadtzentrum von Bangkok waren 20 Menschen ums Leben gekommen, 120 weitere wurden verletzt. Tags darauf erließ die Polizei Haftbefehl gegen einen nicht identifizierten Ausländer, der die Bombe gelegt haben soll. Auf einem Überwachungsvideo trug er ein gelbes T-Shirt. Die Ermittler gehen davon aus, dass er nicht allein gehandelt hat - und dass womöglich ein zweiter Anschlag zur gleichen Zeit geplant war.

Ein neu aufgetauchtes Video zeigt einen weiteren verdächtig agierenden Mann Minuten nach der ersten Explosion in der belebten Innenstadt an einem anderen von Touristen stark frequentierten Ort. Er wirft dort an einem Schiffsanleger eine schwere Tasche in einen Fluss. Genau an der Stelle detonierte 18 Stunden später ein Sprengsatz - glücklicherweise ohne größeren Schaden anzurichten.

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Nach dem tödlichen Anschlag in Bangkok veröffentlicht die Polizei ein Fahndungsfoto des Hauptverdächtigen. Doch der Mann soll nicht alleine gehandelt haben.

Schwierige Ermittlungen

Trotz der Videos kommt die thailändische Polizei nicht recht weiter. Die Ermittlungen werden durch Pannen erschwert. So seien einige Überwachungskameras entlang des Fluchtwegs des Verdächtigen vom Erawan-Schrein defekt gewesen, sagt der Polizeichef. Die Polizei versuche, "die Teile des Puzzles zusammenzusetzen". Die Ermittler müssten sich ihrer Vorstellungskraft bedienen, um die zeitlichen Lücken zu füllen, in denen die beschädigten Kameras nichts aufgezeichnet hätten. "Manchmal gibt es 20 Kameras in einer Straße, aber nur fünf funktionieren", so der Polizeichef. Man habe Zeit damit verschwendet, die Teile zusammensetzen zu müssen.

Bekannt hat sich zu dem Anschlag bislang niemand. Die Militärregierung vermutet, dass jemand den für das Land so wichtigen Tourismus abwürgen will. Wer und warum, sagt die Regierung nicht.

© SZ.de/Reuters/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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